Neuer Jahrgang mit Vorschuss-Lorbeer
Weine: Dürkheimer Spielberg und Dürkheimer Hochbenn, jeweils Riesling Kabinett
Jahrgang: 2012
Weingut: Darting, Bad Dürkheim
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol. (Spielberg) / 12,0 % Vol. (Hochbenn)
Preis: jeweils 6 Euro (ab Weingut)
Internet: www.darting.de
Geschrieben von Kellermeister
Der 2012er Jahrgang hat eine ordentliche Menge an Vorschusslorbeer bekommen. Tatsächlich lässt beispielsweise der auch in der Pfalz sonnige Oktober 2012 auf sehr gute Qualität in der Flasche schließen. Allerdings ist es natürlich noch viel zu früh, um sagen zu können, ob der Vorschusslorbeer berechtigt ist oder nicht. Ich war (und bin) jedenfalls sehr gespannt auf die ersten (ernsthaften) 2012er Weine. Probiert habe ich meine ersten 2012er beim Dürkheimer Weingut Darting. Das bodenständige Weingut bietet eigentlich immer sehr gute Qualität zu mehr als fairen Preisen. Eine gute Kombination, gerade, wenn die Kasse wie momentan bei uns der Fall nicht randvoll ist.
Probiert habe ich eine Reihe von Weinen, von denen sich sicher der eine oder andere auch hier auf dem Blog wiederfinden wird. Den Anfang machen zwei 2012er Rieslinge der Dartings, weil sie zeigen, wie vielfältig Pfälzer Riesling sein kann: Mit der Empfehlung, unbedingt den Riesling aus der Lage Dürkheimer Spielberg zu probieren, bin ich zum Weingut gefahren. Der erste Eindruck: viel Frucht, aber keineswegs plump. In der Nase Pfirsich und Zitrus, im Mund dann noch reifer Apfel und sogar etwas Blumenwiese im Frühling. Ein sehr frischer Riesling, der noch Potenzial hat, aber auch jetzt schon als Frühjahrs- oder Sommerwein schmeckt.
Nur wenige Hundert Meter vom Spielberg entfernt befindet sich die ebenfalls sehr gute Lage Dürkheimer Hochbenn. Aus dieser stammt der andere Riesling, der mir sehr gut, vielleicht sogar noch ein wenig besser gefallen hat: In der Nase zwar auch etwas reifer Apfel, dazu aber kalter Stein, im Mund kommen dann noch Noten von Pfirsich, Zitrus und eine Spur weißen Pfeffers hinzu. Im Vergleich zum Spielberg-Riesling deutlich mehr Mineralität und weniger Frucht.
Beide Weine bestätigen jedenfalls den positiven Ruf, der dem 2012er-Jahrgang vorauseilt: klare Frucht und präsente, aber angenehme Säure. Den Satz, dass man gespannt sein darf, was der 2012er-Jahrgang noch bringt, wollte ich mir an dieser Stelle eigentlich schenken – denn das versteht sich schließlich von selbst. (Foto: Guido Höfer / pixelio.de)