[divider]
Weine für Weihnachten (1): Perfekter Holzeinsatz für den
Pfälzer Riesling
Wein: Deidesheimer Grainhübel
Weingut: von Winning, Deidesheim
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: 17 Euro (im Weinhandel)
Internet: www.von-winning.de
Geschrieben von Kellermeister
Über die Frage, welche Weine bei uns über die Weihnachtsfeiertage ins Glas kommen, habe ich mir in diesem Jahr recht frühzeitig Gedanken gemacht. Es sollen besondere Weine sein, die mir das Jahr über aufgefallen sind. Natürlich ist das Ganze auch immer eine Gratwanderung, denn die Weine sollten im Zweifelsfall ja auch den Gästen schmecken, die über die Feiertage vorbeischauen. Erste Wahl in diesem Jahr ist der 2012er Riesling Deidesheimer Grainhübel des Wenguts von Winning. Über das Weingut und den Önologen Stephan Attmann ist schon viel geschrieben worden. Sein vielleicht größter Verdienst: den Holzeinsatz auch für (Pfälzer) Riesling mehr als nur salonfähig gemacht zu haben. Ich selbst schätze die Weine unter dem Namen von Winning sehr, aber auch die günstigere Dr. Deinhard-Linie desselben Weinguts ist bei uns im Keller immer gut vertreten.
Die Lage Grainhübel zählt zu meinen favorisierten Lagen rund um Deidesheim. Wenn man die Weinstraße in Richtung Forst fährt, befindet sich der Grainhübel Richtung Ortsausgang auf der linken Seite unmittelbar am Ortsrand. Teilweise direkt hinter dem Weingut von Winning. Die Lage ist nach Süden ausgerichtet, was die Kraft der Weine erklärt. Der Mundschenk beispielsweise schwärmt gelegentlich von der Spätlese beziehungsweise der Auslese aus dem Grainhübel des Weinguts Kimich – für alle, die „fetten Riesling“ mögen, wie er zu sagen pflegt.
Viel Kraft hat auch der Grainhübel aus dem Hause von Winning. Reifer Apfel, Pfirsich, dazu aber auch eine Kräuternote und Aromen, die mich an Vanille und Nuss erinnern und wohl vom nahezu perfekten Holzeinsatz kommen. Am Gaumen dann aber auch viel Mineralität (kalter Gebirgsbach). Kraftvoll, aber dennoch vielschichtig – einer meiner Lieblingsweine derzeit.
Der Name „Grainhübel“ stammt übrigens von der mittelhochdeutschen Bezeichnung „grien“ und verweist auf den Boden, der von lehmigem Sand, Lehm und stellenweise sogar mergeligem Ton geprägt ist.
Allerdings ist es keinesfalls abwegig, dass Gäste sich über die Festtage nicht von dem Lärmpegel, den unsere beiden Mädels daheim verbreiten, abschrecken lassen, und bei uns vorbeischauen. Gleichzeitig sind nicht alle in unserem Freundes- und Bekanntenkreis ähnlich begeistert vom Holzeinsatz beim Ausbau von Rieslingen. Daher lege ich mir für die Traditionalisten auch klassische Pfälzer Kabinettsrieslinge in den Keller. Auf jeden Fall dabei ist der Kallstadter Saumagen der Kallstadter Winzergenossenschaft. Nicht wegen des fantastischen Preises, sondern einfach weil es ein sehr guter Wein ist, der den Geschmack der meisten Rieslingtrinker treffen dürfte. Eine meiner persönlichen Wein-Entdeckungen im Jahr 2013.
2 comments:
Falls jemand die Lage sucht, wird er hier fündig:
http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=827
Danke!