Pfälzer Sauvignon-Blanc-Päpste unter sich

Weine: 2015 Sauvignon Blanc KAITUI (Schneider)
2014 Sauvignon Blanc Fumé (Zeter)
Weingut: Markus Schneider, Ellerstadt
Oliver Zeter, Diedesfeld
Alkoholgehalt: 12,5 % bzw. 13% Vol.
Preis: 10 bzw. 16 Euro (im Handel)
Internet: www.black-print.net; www.oliver-zeter.de

Geschrieben vom Mundschenk
Weinmachen ist ihr Geschäft, aber Oliver Zeter und Markus Schneider stehen auch für ein besonderes Marketing. Markus Schneider hat sich selbst und seinen Black Print zur Marke gemacht. Oliver Zeter gehört mit seiner Agentur und seinen Weinen (mit Bär) zu den bedeutenden Spielern im Pfälzer Weingeschäft. Bei einer Veranstaltung der Neustadter Weinfreunde durfte ich erleben, dass sie authentische Winzer mit einem Hang zum Perfektionismus sind.
Beiden Winzern ist auch gemein, dass sie den Sauvignon Blanc in der Pfalz salonfähig und einzigartig gemacht haben. Schneider hat bereits im Jahr 2001 die ersten Sauvignon-Blanc-Klone angepflanzt. Zeter hat mit dem Einsatz von Barrique-Fässern im Ausbau schon früh die Vorurteile gegen Holz beim Weißwein überwunden. Die beiden Weine sind unterschiedlich in ihrem Ausbau, aber die Vorstellung des jeweiligen Winzers wurde konsequent umgesetzt.
Der KAITUI stammt aus einer Weisenheimer Lage mit zwei verschiedenen Klonen. Aus dieser Besonderheit und unterschiedlichen Ernte-Zeitpunkten entsteht eine perfekte Kombination aus Frische und exotischer Frucht. Der Wein ist im Stahltank ausgebaut. Er ist ein tolles Beispiel für einen „cool climate“-Wein, der den Mittelweg zwischen Blumigkeit und Grasigkeit perfekt findet.
Der FUME von Oliver Zeter ist die Kraftvariante des Sauvignon Blancs. Die Trauben stammen von südafrikanischen Klonen. Der Ausbau erfolgt im Barrique-Fass, in das der Saft mit „Dreck und Speck“ reinkommt, wie Zeter so schön sagte. Der Wein wurde mit wilden Hefen angegoren und bleibt bis Juni oder Juli im Fass. Dieser Sauvignon Blanc ist der echte Brummer – ein Wein mit einer tollen Fülle. Die Frucht ist noch klar und präsent, aber mit enormer Wucht durch das Holz. So muss ein Fumé schmecken. Um ihm mehr Ruhe vor dem Konsum zu geben, versucht Zeter, den Wein jedes Jahr etwas später auf den Markt zu bringen. Ein guter Ansatz.
Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Winzer: Sie scheuen sich nicht Trauben zuzukaufen und auf die Weinflaschen „Abfüller“ zu schreiben. In anderen internationalen Regionen ist das selbst bei Spitzenweinen normal. Wer auf Qualität bei den Produzenten Wert legt, der muss diese Variante nicht scheuen.