Sonntag, 30. Januar 2011

Im wahrsten Sinne des Wortes mineralisch

Wein: Gimmeldinger Schlössel, Riesling trocken
Weingut: Johann F. Ohler, Neustadt-Gimmeldingen
Jahrgang: 2009
Preis: 6,80 Euro (ab Winzer)
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Internet: www.weingut-ohler.de

Geschrieben von Kellermeister

Mal wieder ist eine Weinempfehlung eines Kollegen – er ist übrigens Fan staubtrockener Weine – in meinem Glas gelandet: ein Riesling des Weinguts Johann F. Ohler aus dem Neustadter Weindorf Gimmeldingen.

Vor längerer Zeit hatte ich vom selben Weingut, dessen Etiketten denen des großen Deidesheimer Weingut Reichsrat von Buhl ziemlich ähnlich sehen, in einer Weinstube schon mal einen sehr spannenden St. Laurent getrunken. Doch bei der Probe vor Ort haben mich die Rieslinge stärker beeindruckt als der St. Laurent. Wobei auch die Cuvée Jo, von der noch ein paar Flaschen im Keller liegen, nicht zu verachten ist. Aber davon demnächst mehr. Die Rieslinge haben nicht zuletzt deswegen einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, weil ich eine Schwäche für trockene und nicht allzu fruchtige Weine habe, die in der Fachsprache gerne mineralisch genannt werden. Der 2009er Riesling aus der Lage „Gimmeldinger Schlössel“ ist so ein Wein, wobei mineralisch hier wörtlich zu nehmen ist: Ich fand, er schmeckte fast ein wenig salzig. Aber eine Prise Salz schadet ja manchmal nicht. Der Wein jedenfalls ist richtig gut und könnte durchaus mehr kosten. Denn neben der leicht salzigen Note hat der Riesling Nuancen von Aprikose und weißem Pfeffer zu bieten. Vielschichtig das Ganze, deutlich komplexer als ein leichter Sommerwein mit einer Prise Meer. Stattdessen ein recht nachhaltiger, aber kein aufdringlicher Eindruck am Gaumen, der nach mehr schreit. Außergewöhnlich.

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