Vanille und Nuss statt Kartons im Keller
Wein: Sausenheimer Höllenpfad, Grauburgunder 2011
Weingut: Karl-Heinz Gaul, Grünstadt-Sausenheim
Jahrgang: 2011
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: 6,20 Euro (ab Weingut)
Internet: www.weingut-gaul.de
Geschrieben von Kellermeister
Kaum ein Weingut ist mir von so vielen Bekannten und Kollegen empfohlen worden wie das Sausenheimer Weingut Karl-Heinz Gaul. Nicht nur rund um Grünstadt, sondern in der gesamten Region gibt es offenbar Fans des Betriebs, das von den beiden jungen Frauen Dorothee und Karolin Gaul geführt wird. Die beiden Schwestern haben das Weingut im vergangenen Jahr von ihrem Vater übernommen. Die Lagen der Gauls befinden sich vor allem in Sausenheim und Asselheim, auf Lehm- oder Kalksteinböden.
Probiert habe ich bei dem längst überfälligen Besuch im Grünstadter Ortsteil Sausenheim vor allem Rieslinge, wobei ich eine exzellente Spätlese, zu der sicher auch bald ein paar Worte auf diesen Seiten stehen werden, entdeckt und mehrere schön mineralische Kabinettsweine probiert habe.
Die vielleicht größte Entdeckung aber war der Grauburgunder aus der Lage Sausenheimer Höllenpfad. Dabei wollte ich eigentlich gar keinen Grauburgunder probieren, weil ich die meisten dieser Weine einfach nicht mag. Viele haben eine leicht muffige Note, die mich an Kartons in einem feuchten Kellerraum erinnern und sind zudem einfach zu opulent. Der Gaul’sche Grauburgunder aber ist eine echte Entdeckung: In der Nase Aromen von Vanille und Birne, im Mund dann vor allem sehr nussig und angenehm schmelzig. Dazu nicht fett, sondern sehr elegant. Von feuchten Kartons keine Spur – und mit 6,20 Euro pro Flasche für einen tollen Wein ein echtes Schnäppchen.