Sonntag, 9. Juni 2013

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Wein vom Wühltisch

209226_web_R_by_Gabi Schoenemann_pixelio.de
Weine: St. Laurent (Alkoholgehalt: 13,5 % Vol./Jahrgang: 2011)
Spätburgunder (Alkoholgehalt: 13 % Vol./Jahrgang 2010)
Weißburgunder (Alkoholgehalt: 12 % Vol./ Jahrgang 2011)
Weingut: Eymann (Gönnheim)
Internet: www.weinguteymann.de

Geschrieben von Kellermeister

Nein, Wein stand eigentlich nicht auf dem Einkaufszettel, als ich kürzlich nach Feierabend einen Teil unseres Wocheneinkaufs erledigt habe: Bananen, Kaffee, Milch, Windeln – ja, das schon, aber kein Wein. Denn der Weinkeller befindet sich derzeit in recht annehmbaren Zustand, kein Grund also für Panikkäufe. Am Ende landeten dennoch 6 Flaschen im Einkaufswagen, was natürlich nicht nur zu Hause einer Erklärung bedurfte. Doch schließlich waren es nicht irgendwelche Weine, sondern Spätburgunder, St. Laurent und Weißburgunder des Gönnheimer Weinguts Eymann, einem Pionier des biologischen Weinbaus in unserer Gegend – und echte Schnäppchen.

Denn auf dem Supermarkt-Wühltisch, wo sich sonst vor allem Weine aus Übersee, von denen ich noch nie etwas gehört habe, und halbtrockener Rose-Sekt im Sonderangebot tummeln, war dieses Mal eine stattliche Auswahl an Eymann-Weinen aufgebaut, wahrscheinlich wegen Auflösung des Sortiments. Okay, keine Weine aus dem Topsegment „Toreye“, aber das Eymann’sche Basissegment bietet auch mehr als anständiges, und bei Wühltischpreisen muss man einfach zugreifen, auch wenn man eigentlich weder Schnäppchenjäger ist und noch gesteigerten Bedarf hat.

Herausragend (im Sonderangebot für 3,49 Euro die Flasche): der Weißburgunder (Jahrgang 2011), ein sehr eleganter Wein mit Noten von Birne, Pfirsich und gerösteten Nüssen. Sehr schlank und filigran. Etwas mächtiger dagegen die beiden Rotweine, die ich noch mitgenommen habe, beide zu ziemlich krummen Preisen unter der 5-Euro- (Spätburgunder, 4,74) beziehungsweise 4-Euro-Grenze (St. Laurent, 3,49 Euro): der Eymann’sche Basis-Spätburgunder ist grundsolide mit Noten von Kirschen, schwarzen Johannisbeeren und Pfeffer und hat zudem eine ordentliche Länge. Beim St. Laurent dominieren Noten von Waldbeeren, schwarzem Pfeffer und etwas Pferdeschweiß sowie die recht präsente Säure.

Natürlich zahlt man ab Weingut den einen oder anderen Euro mehr pro Flasche als bei solchen seltenen Gelegenheiten im Supermarkt. Doch die Preise beim Weingut Eymann sind sehr fair. Höheren Ansprüchen wird von diesen drei Super(markt)schnäppchen vor allem der Weißburgunder gerecht. St. Laurent und Spätburgunder aus dem Basissegment sind solide Pfälzer Rotweine. Wer etwas anspruchsvoller ist, sollte bei den Eymanns den Spätburgunder der Edition „Toreye“ probieren. Dort lohnt sich ein Besuch ohnehin allein schon wegen der gemütlichen Weinstube, in der man im Sommer sehr schön im Innenhof sitzt (reservieren!). (Foto: Gabi Schönemann / pixelio.de)

4 comments:

Teilen? Eher ungern. Im ernst: der Tisch war schon ziemlich leer, ich habe mir den letzten weißburgunder abgegriffen. Wollte niemanden in den Hit nach Dürkheim schicken, der dann nix mehr kriegt. Und wie geschrieben: die Preise ab Hof sind bei dem Eymanns auch sehr fair. Da macht man nichts falsch.

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