[divider]
Ein Hauch von Große-Gewächs-Liga
Wein: „Kalkstein“, Riesling Spätlese
Weingut: Theo Minges, Flemlingen
Jahrgang: 2009
Alkoholgehalt: 13,5 % Vol.
Preis: 12 Euro (im Weinhandel)
Internet: www.weingut-minges.com
Geschrieben von Kellermeister
Das Gerede über die Hitze nervt. Im Radio, im Fernsehen, in der Zeitung – überall wird mir erzählt, was ich eh schon weiß: Es ist ziemlich heiß. Um die 37 Grad heute Mittag in Wachenheim. Zu heiß, selbst für einen Urlaubstag, vor allem mit kleinen Kindern, die bei der Hitze irgendwie am Rad drehen. Was liegt da näher, als einen Sommerwein aufzuziehen? Vielleicht, eine Spätlese zu öffnen, auf die ich schon länger gespannt bin.
Denn kürzlich haben wir uns mal wieder mit zwei Freunden getroffen, die sich beide recht gut mit Wein auskennen, einer wahrscheinlich besser als ich selbst. Beiläufig erwähnte er, dass das Flemlinger Weingut Theo Minges mittlerweile sein absolutes Lieblingsweingut ist. So etwas habe ich eigentlich nicht. Klar, es gibt bestimmte Konstanten in unserem Weinkeller: Philipp Kuhn, Knipser, Darting, Ohler, Wageck-Pfaffmann, dazu eigentlich immer etwas von Ralf Kappner und Daniel Aßmuth. Dazu aber noch Weine von einigen anderen, hauptsächlich Pfälzer Winzern. Weinempfehlung? Immer gerne. Aber Lieblingsweingut? Fehlanzeige. Denn jeder Winzer hat etwas auf der Weinkarte, das mir besser oder auch weniger gut gefällt.
Aber zur Spätlese: Das Weingut Theo Minges hat nicht nur bei meinem weinaffinen Kumpel, sondern generell bei Weinkennern einen sehr guten Ruf. So sortieren die beiden Autoren des Buchs „Die Avantgarde der deutschen Winzer“, Ulrich Steger und Kai Wagner, den Betrieb in der Rubrik „Auf dem Weg nach ganz oben“ ein. Was ich von Theo Minges bislang getrunken habe, hat mich ebenfalls überzeugt. Dieses Mal ist die Riesling-Spätlese „Kalkstein“ (Jahrgang 2009) in meinem Glas gelandet. Meine Eindrücke: der Wein ist sehr dicht, sehr stoffig, dabei aber nicht zu wuchtig. Im Mund eine spannende Mischung aus reifen Früchten (Aprikose, Apfel), würzigen Noten und Mineralität, die mich an einen kalten Gebirgsbach denken lässt. Deswegen aber mitnichten ein Sommerwein, sondern einfach eine tolle Spätlese, die in der Große-Gewächs-Liga mitspielen könnte.[divider scroll_text=“Nach oben“]