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Zweite Meinung zum Weißen Cabernet
Wein: Cabernet Blanc
Weingut: Mesel, Dürkheim
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 13 % Vol.
Preis: 7 Euro (Weinhandel)
Internet: www.mesel.de
Geschrieben von Mundschenk
Über den 2011er-Jahrgang dieses Weins hat der Kellermeister bereits geschrieben. Weil eine zweite Meinung meistens nicht schadet, hat sich der Mundschenk den 2012er Cabernet Blanc aufgezogen. Durchaus mit gemischten Gefühlen, aber ähnlichen Eindrücken.
Wenn auf dem Etikett einer Weinflasche eine Rebsorte auftaucht, die jünger ist als viele Rebstöcke in der Pfalz und sich im Versuchsanbau befindet, dann ist die Skepsis bei mir sehr groß. Hier soll ich als Weintrinker wieder Versuchskaninchen sein. Aber wir wollen ja auch Neues entdecken. Also haben wir den Cabernet Blanc aufgemacht, der erst in den 1990er Jahren von einem Schweizer gezüchtet wurde. Der Vater der pilzresistenten Rebsorte ist wirklich Cabernet Sauvignon, man glaubt es nicht. Also dann lassen wir uns auf den Versuch ein.
Die Mesels haben hier einen Wein geschaffen, der mehr als „interessant“ ist. Geschmacklich liegt er zwischen Sauvignon Blanc und Riesling. Das behaupten nicht nur die ganzen Artikel im Web, sondern es ist wirklich so. Hier findet man ein Zusammenwirken von Limette und gelber Grapefruit. Das Bukett ist stärker als bei einem Riesling und ich würde ihn als „Wild White Horse“ bezeichnen. Man findet immer wieder Nuancen, die Erinnerungen wecken; aber er ist weder Sauvignon noch Riesling, und den Vater Cabernet Sauvignon erkennt man überhaupt nicht. Durch die ausgewogene Säure ist er auch für die „Generation Silver und Gold“ geeignet. Schlussendlich bleibt nur die Erkenntnis, auch pilzresistente Rebsorten können aufregend schmecken und die Pfalz steht nicht nur für die üblichen, renommierten Rebsorten.