Mittwoch, 24. Juli 2013

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Pfälzer mit österreichischen Wurzeln

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Wein: Grüner Veltliner

Weingut: Hinterbichler, Bobenheim am Berg

Jahrgang: 2012

Alkoholgehalt: 12 % Vol.

Preis: ca. 9 Euro (im Weinhandel)

Internet: www.hinterbichler.de

Geschrieben von Kellermeister

Ich habe kurz überlegt, ob dieser Wein wirklich etwas für den Pfälzer Weinblog sein könnte. Das lag ein bisschen an dem Namen des jungen Winzers, dessen Heimatort man auf Anhieb eher in Österreich als in der Pfalz vermuten würde. Doch ein Blick auf das Etikett schaffte schnell Abhilfe: Weingut Hinterbichler, Bobenheim am Berg. Auch die Aufmachung der Flasche mit dem dominanten Rot-Weiß-Rot auf dem Etikett ließ mich zunächst an einen falsch im Verkaufsregal einsortierten Wein aus unserem südlichen Nachbarland nachdenken. Aber eines hatte das clevere Marketing erreicht: Meine Neugierde war geweckt. Dass in der Pfalz sehr guter Grüner Veltliner an- und ausgebaut werden kann, zeigt ohnehin das Hainfelder Weingut Klein seit Jahren. Also war es keine Frage, zwei Flaschen zum Probieren mitzunehmen.

Was mich dann allerdings etwas stutzig machte, war die Sauvignon-Blanc-Nase, die der Wein sowohl bei der ersten Probe im Weinladen als auch unmittelbar nach dem Öffnen daheim hatte: Noten von reifem Pfirsich, Maracuja, Stachelbeere und frisch gemähtem Heu. Klar, auch der Grüne Veltliner kann ein ausgeprägtes Bouquet haben. Aber das Pfeffrige, das ich an einem Grünen Veltliner schätze, war zunächst nur sehr dezent erkennbar. Der erste Eindruck wurde dann aber korrigiert, als ich die Flasche etwas länger offen hatte: Neben die Fruchtaromen traten die typische Pfeffernote sowie eine leichte Mineralität. Der Wein ist nicht so elegant wie der Klein’sche Veltliner, dafür aber ein fruchtiger und sehr süffiger Sommerwein. Gespannt bin ich, wie sich kommende Jahrgänge präsentieren werden.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Winzer: Weinbautechniker Markus Hinterbichler betreibt gemeinsam mit seinem Vater das gleichnamige Weingut, das in dem hübschen Ort Bobenheim am Berg zwischen Bad Dürkheim und Grünstadt liegt. Den Vater verschlug es in den 1980ern aus Österreich in die Pfalz. Bei diesen Wurzeln also kein Wunder, dass sich die beiden für den Anbau von Grünem Veltliner entschieden haben. Aber auch Riesling, Grauburgunder und Co. aus dem Hause Hinterbichler stehen bei mir jetzt auf der Liste für weitere Proben.

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