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Gerümpel mit vielen Facetten
Wein: Wachenheimer Gerümpel, Riesling trocken
Winzergenossenschaft: Forster Winzerverein
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 12 % Vol.
Preis: 6,20 Euro (ab Hof)
Internet: www.forster-winzer.de
Geschrieben von Kellermeister
Ok, eine Weinempfehlung aus der Kollektion einer Winzergenossenschaft liest sich vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz so aufregend wie die eines Weins, den ein kaum bekannter Nachwuchswinzer gekeltert hat. Name-dropping mit einem Winzerverein? Eher selten. Doch es geht hier ja um den Wein, weniger um klangvolle Namen der Erzeuger. Oft um Riesling. So auch dieses Mal: um den 2012er Kabinett-Riesling aus der Lage Wachenheimer Gerümpel des Forster Winzervereins.
Der Rebsortenschwerpunkt der Forster Winzergenossenschaft liegt mit 85 Prozent klar beim Riesling. Das leuchtet ein, schließlich reiht sich rund um Forst eine Top-Rieslinglage an die andere, zwischen Forst und unserer Heimatgemeinde Wachenheim zum Beispiel die Lagen Pechstein oder Ungeheuer. Nebenbei bemerkt: Der Lagenwanderweg rund um Forst, der auch durch Pechstein und Ungeheuer führt, ist nicht nur für Weininteressierte einen Spaziergang wert. Nur ein paar Schritte vom Pechstein entfernt, schmiegt sich schon auf Wachenheimer Gemarkung im Schatten der Wachtenburg die Lage Gerümpel an den Haardtrand. Ein günstiges Mikroklima ermöglicht dort in der Regel eine späte Lese mit sehr reifem Traubengut.
Das schmeckt man bei diesem Riesling buchstäblich heraus: Der Wein strotzt vor Aromen, die mich vor allem an reife Äpfel, aber auch an exotischere Früchte wie Mango oder Ananas und etwas dezenter an Gewürze (weißer Pfeffer, Rosmarin) erinnern. Der Wein hat außerdem für einen Kabinett nicht nur erstaunlich viel Kraft, sondern auch zahlreiche Facetten – und ist mit 6,20 Euro (ab Hof) wirklich ein echtes Schnäppchen.
Woher der leicht schräge Name der Weinlage kommt? Wie so oft bei lustigen Namen von Weinlagen, kursieren dafür verschiedene Erklärungen. Die für mich plausibelste lautet, dass der Name auf den Namen eines früheren Grundbesitzers („Gerympel“) zurückgeht, der im 16. Jahrhundert gelebt hat.