Dienstag, 24. September 2013

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Hol‘ mir mal ’nen Stift

Wein: Forster Stift, Riesling trocken

Weingut: Lucashof, Forst

Jahrgang: 2012

Alkoholgehalt: 11,5 % Vol.

Preis: 6,50 Euro (im Weinhandel)

Internet: www.lucashof.de

Geschrieben von Kellermeister 

Für diese Überschrift müsste ich mich eigentlich erst einmal entschuldigen: Meistens lasse ich nämlich plumpe Wortspiele mit Weinlagen sein. Meistens. Natürlich geht es hier nicht ums Schreiben, sondern um Wein, genauer um Riesling. Aus Forst. Forster Stift also.

Eine Lage, die weniger exquisit ist als Pechstein, Jesuitengarten oder Ungeheuer, von denen der Stift, der wiederum selbst aus einem nördlichen und einem südlichen Teil besteht (dazwischen liegt der Ort), nur durch die Weinstraße getrennt wird. Während sich Pechstein und Ungeheuer in westlicher Richtung aber an den Haardtrand anschmiegen, erstreckt sich der Stift östlich der Weinstraße in Richtung Rheinebene. Entsprechend flach (und kinderwagenfreundlich :-)) ist das Gelände. Die Reben wachsen auf Sand- und Lehmboden.

Wie gesagt, die dortigen Parzellen stehen in dem Ruf, eher einfache Weine hervorzubringen. Ist aber wohl alles eine Frage der Perspektive, denn die nur einen Steinwurf westlich liegende Konkurrenz ist einfach eine Hausnummer. Aber einfach kann ja auch gut sein. Mein Chef zum Beispiel hat mir schon mehrfach den Kabinetts-Riesling aus dem Forster Stift empfohlen – allerdings den des Forster Weinguts Heinrich Spindler.

Ich habe mich jedoch erst einmal für einen Riesling des Weinguts Lucashof entschieden. „Lucashof – die können es einfach“ – diesen Satz habe ich mehrfach bei einem Weinhändler gehört, bei dem ich regelmäßig einkaufe. Mit „es“ sind trockene Rieslinge gemeint. Nach mehreren Flaschen Forster Stift möchte ich da nicht widersprechen: der Wein ist nicht ganz so filigran, wie ich es beispielsweise von Weinen aus dem Pechstein gewohnt bin. In der Nase dominiert die Frucht (reifer Apfel, Pfirsich, Limette), im Mund kommt eine dezente Mineralität hinzu. Dennoch ein eher fruchtig-trockener Riesling, der sehr trinkfreudig ist. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis passt.

Ach so: Der Name geht auf das St. Guido-Stift in Speyer zurück, das in der Weinlage, die heute mit etwa 55 Hektar die größte in Forst ist, früher Parzellen besaß.

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