Was von den Feiertagen übrig blieb – oder noch mehr Rot aus Rhodt
Wein: Pinot Noir „R“
Weingut: Stefan Meyer, Rhodt
Jahrgang: 2011
Alkoholgehalt: 13 % Vol.
Preis: 16,50 Euro (ab Weingut)
Internet: www.meyer-rhodt.de
Geschrieben von Kellermeister
Was bei uns über die Weihnachtsfeiertage ins Glas kam, hatte ich ja auf den Pfälzer Weinblog gestellt: Riesling von von Winning (Deidesheimer Grainhübel), rote Cuvée vom Weingut Rings („Das kleine Kreuz“). Aber nach den Weihnachtsfeiertagen kommt ja noch die Zeit zwischen den Jahren, und dann Silvester, dann Neujahr … Kurzum: genug Zeit, um Weine zu probieren und die Reste der Weihnachtsweine zu trinken.
Zu diesen gehörten neben den hier vorgestellten Tropfen auch Weine, die ich für die Feiertage eher auf Verdacht gekauft hatte. Ein Beispiel dafür ist der St. Laurent des Südpfälzer Weinguts Nauerth-Gnägy, von dem unsere Gäste sehr angetan und auch ich positiv überrascht war: Im Glas eine dunkle Farbe, dann vor allem dunkle Beeren (Schwarzkirsche) und gut eingebundene Tannine. Alles sehr rund und geschmeidig und mit um die 7 Euro (im Weinhandel) ein sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis.
Eine feste Größe dagegen war der Pinot Noir „R“ des jungen Südpfälzer Winzers Stefan Meyer aus Rhodt – vielleicht der beste Wein, auf jeden Fall aber der beste Spätburgunder, den ich über die Feiertage getrunken habe. Auf Stefan Meyer bin ich schon vor einiger Zeit wegen der originellen Cuvée „1 Liter Rhodt“ gekommen, aber mittlerweile bin ich großer Fan der Pinot Noirs, wie zum Beispiel aus der Lage Rosengarten, von der ich den 2009er im Glas hatte. Gespannt bin ich auf den Syrah, der noch bei uns im Keller liegt und auf den nächsten besonderen Anlass wartet.
Der Pinot Noir „R“ ist eine Lagencuvée, cuvéetiert wurde die Frühlese aus Schwarzer Letten und eben Rosengarten. Nach 20 Tagen Maischegärung wurde der Wein in gebrauchten Barriques ausgebaut. Das Ergebnis: ein runder, dichter Spätburgunder, der bei mir mit perfekter Balance aus Kraft und Eleganz sowie Aromen von schwarzer Johannisbeere, dunkler Kirsche, aber auch Kräutern und dunkler Schokolade punktet. Das ganze bei angenehmen 13 % Vol. Alkohol.
Nicht nur wegen dieses Weins ist Stefan Meyer für mich auf dem Weg unter die besten Pfälzer Rotweinmacher. Wahrscheinlich ist er aber bereits dort.