Dienstag, 21. Januar 2014

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Viel passiert

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Wein: „Zeitreise“, Cuvée rot

Weingut: Darting, Bad Dürkheim

Jahrgang: 2005

Alkoholgehalt: 15 % Vol.

Preis: 25 Euro (ab Weingut)

Internet: www.darting.de

Geschrieben von Kellermeister 

Das Jahr 2005: Angela Merkel wird zur ersten Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt, Joseph Ratzinger wird Papst, der FC Liverpool gewinnt die Fußball-Champions-League – und das Bad Dürkheimer Weingut Darting erntet in einem sehr guten Weinjahr in der Pfalz das Lesegut für die Cuvée „Zeitreise“.Anfang 2014: Angela Merkel ist immer noch Kanzlerin, Joseph Ratzinger mit seinem Rücktritt vom Amt des Papstes in die Geschichtsbücher eingegangen, der amtierende Champions-League-Sieger kommt aus München. Ich hole eine meiner 2005er Cuvées „Zeitreise“ aus dem Keller – und komme ein wenig ins sinnieren. 2005 hatte ich Halbzeit bei meinem Volontariat, mein Lieblingsklub war gerade dem Abstieg aus der Bundesliga entronnen. Jetzt bin ich seit acht Jahren Redakteur, die Gladbacher Borussia hat auf Platz drei überwintert. Viel passiert in den letzten neun Jahren. Sechs davon hat Dartings Zeitreise im Barrique gelegen.

Doch auch schon 2005 war ich Kunde beim Weingut Darting. Nach wie vor steht der Dürkheimer Betrieb vor allem bei Riesling und Spätburgunder für sehr gute Qualität zu günstigem Preis. 2013 haben mich zum Beispiel die Kabinetts-Rieslinge aus den Lagen Spielberg und Hochbenn überzeugt. Nach dem letzten Besuch des Weinguts wanderten nicht nur diese beiden Rieslinge, sondern auch die „Zeitreise“ in den Kofferraum meines Autos.

Die Cuvée aus Cabernet Cubin und Spätburgunder ist mit um die 25 Euro der teuerste Wein auf der Karte der Dartings und zählt auch zu den teureren Tropfen in unserem Weinkeller. Aber auch zu den spannendsten. Im Glas ein tiefes Dunkelrot, was vom Cabernet Cubin kommen dürfte. In der Nase dann nur dezente Anklänge dunkler Beeren, dafür Lakritz und geröstete Paprika. Im Mund zeigt sich der Wein dann angesichts der langen Zeit im Barrique überraschend samtig: dunkle Beeren, Dörrpflaumen, Lakritz und Leder, auch spürbare Tannine, wobei der Alkoholgehalt (15 % Vol.) stattlich ist. Für einen deutschen Rotwein erstaunlich kraftvoll. Aber die Pfalz gilt ja nicht umsonst als die Toskana Deutschlands.

Und das hat sich in den vergangenen neun Jahren ebenso wenig geändert wie der Name der Kanzlerin. (Foto: N-Schmitz / Pixelio.de)

2 comments:

Liebe Sperks,

auf eurer Seite Lese ich immer sehr gerne. Selbstverständlich auch deshalb, weil mich Pfälzer Weine sehr interessieren. Zu meinen seitherigen Favoriten Volker Giess, Werheim, Boris Kranz, Rebholz, und Bernhard in Schweigen sind jüngst B. Koch und Borell-Diehl in Hainfeld dazu gekommen. Borell-Diehls PN Kupperwolf ist sehr schön und mehr als vernünftig bepreist. Schreibt bitte weiter so informativ. Zum aktuellen Wein: 15° sind mir einfach zuviel. Meine Grenze (man muss vielleicht persönlich eine setzen) sind 14,0°.

Alles Gute
Alfredo

Hallo Alfredo,
danke für das Lob für unsere Seite. Es macht uns einfach Spaß zu schreiben, auch wenn wir nicht die Mega-Experten sind. Das Weingut Borell-Diehl beispielsweise kenne ich nur dem Namen nach, aber wenn Du die Weine empfehlen kannst, probiere ich das bei Gelegenheit gerne mal aus. Was die „Zeitreise“ angeht: Ich war selbst überrascht wegen der 15 % Vol. Ich habe das erst gemerkt, als ich für den Artikel nachgesehen habe. Ich kann den Wein trotzdem empfehlen, aber du hast schon recht, jeder sollte sich beim Alkoholgehalt eine Grenze setzen. Viele Grüße Alexander

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