Montag, 24. Februar 2014

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Fast wie Weihnachten

becker

Wein: Guillaume, Cuvée rot

Weingut: Friedrich Becker, Schweigen

Jahrgang: 2010

Alkoholgehalt: 13 % Vol.

Preis: 8,50 Euro (im Weinhandel)

Internet: www.friedrichbecker.de

 Geschrieben von Kellermeister

Weihnachtserinnerungen im Februar? Klingt irgendwie komisch. Sonnenschein und 15 Grad statt Schnee und Kälte. Die gab es aber auch Ende Dezember nicht. An die verregneten Festtage 2013 muss ich eher denken, weil ich die Cuvée „Guillaume“ des Pinot-Experten Friedrich Becker aus Schweigen im Glas habe. Seit Jahren verbringen wir den zweiten Weihnachtsfeiertag bei Verwandten in Bad Bergzabern, unweit von Schweigen und damit natürlich unweit der französischen Grenze. Die Cuvée genießen wir an Weihnachten immer zu einem guten Essen (Gans, Truthahn, Rumpsteak). Überhaupt braucht dieser Wein – wie viele andere auch – ein Gegengewicht. Alleine schmeckt er nur halb so gut. Wenn überhaupt.

Cuveetiert wurden für den Guillaume Merlot, Cabernet Sauvignon, Dornfelder und Schwarzriesling. Im Glas präsentiert sich der Wein recht dunkel, in der Nase hat er eine Note, die mich an frisch gewachsten Schulfußboden erinnert. Hinzu kommen schwarze Johannisbeeren, im Mund wieder Cassis, Brombeere, Pflaume, dunkle Schokolade. Die Tannine sind gut eingebunden, das Holz verleiht dem Wein eine angenehme Wärme und Dichte. Für einen Wein dieser Preisklasse ist die Länge bemerkenswert. Da die Beckers ihre Cuvées auch als Experimentierfeld sehen, kann man hier nur sagen: Experiment gelungen.

Der Guillaume gehört für mich in eine Reihe mit zahlreichen roten Cuvées aus der Pfalz mit einem tollen Preis-Genuss-Verhältnis: Stellvertretend seien hier der Liter Rhodt (Stefan Meyer, Rhodt), Les Tentes (Mario Zelt, Laumersheim), Aufwind (Hensel, Bad Dürkheim), Gaudenz (Gebrüder Knipser, Laumersheim), Trinto (Philipp Kuhn, Laumersheim) oder Terra Silex (Langenwalter, Weisenheim am Sand) genannt, die sich allesamt unter der Zehn-Euro-Marke bewegen. Es ist irgendwie schon ein Privileg, in der Pfalz zu wohnen – auch wenn gerade mal nicht Weihnachten ist …

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