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S-Klasse mit Mango-Geschmack
Wein: Weißburgunder -S-
Weingut: Heinrich Spindler, Forst
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 13,5 % Vol.
Preis: 12,50 Euro (ab Weingut)
Internet: www.weingutheinrichspindler.de
Geschrieben von Mundschenk
Der Betriebsausflug des Pfälzer Weinblogs hatte uns noch vor der Fastenzeit zum Heinrich Spindler nach Forst geführt. Vor der Probe waren Pinot Grigia, Urbine, Kellermeister und Mundschenk zur Stärkung im Gutsausschank Spindler. Der neue Küchenmeister hat hier extrem positive Spuren hinterlassen und bietet die tadellose kulinarische Grundlage für eine spätere Probe. Die Blogger konnten sich den Wein zum Essen nicht verkneifen (warum auch?), und somit gab es bereits in der Weinstube die erste Riesling-Probe. Die Überraschung sollte jedoch erst später kommen.
Bisher kannte ich das Weingut Spindler nur als Riesling-Spezialist und hatte keine anderen Weine probiert. Jetzt wollte ich auch mal die Alternativen wagen und hatte die Weißburgunder-Riege mitgenommen. Der normale Weißburgunder ist schon gut gemacht, aber der Weinburgunder -S- überzeugte auch zu Hause bei einer weiteren Probe im Freundeskreis. Die Lagerzeit im Holzfass kann der Wein nicht leugnen, sie ist jedoch gut austariert.
Vor fünf Jahren hätte ich Weißburgunder aus dem Holzfass mit Argwohn begutachtet, aber hier haben die Spindlers es geschafft, die Stärke des Weißburgunders zu unterstreichen. Pfirsich- und Mango-Töne dominieren im Mund, später kommt noch etwas Papaya dazu. Die Früchte sind tief, intensiv und werden durch den dezenten Barrique-Ton in ihrer Länge und Nachhaltigkeit verstärkt. Ein Wein, der für den Liebhaber von trockenen Weißweinen als Dessertersatz bestens geeignet ist und damit auch Arbeit in der Küche erspart. Wer filigrane Weißburgunder mag, ist bei diesem Wein aber falsch, denn der „S“ punktet mit Kraft und dem berüchtigten Drinkfluss.
Es zeigt sich, dass der alte Spruch vom „Schuster und seinen Leisten“ nicht immer gilt, denn auch Riesling-Spezialisten können mit Holz und Weißburgunder umgehen. Die Anlehnung an die berühmte schwäbische S-Klasse ist nicht übertrieben. (Foto: Marcus Stark / pixelio.de)
One comment:
Schöner Bericht! Auch der Sauvignon Blanc schmeckt richtig gut. Cheers, Heike