[divider]Mit besten Empfehlungen
Wein: Riesling „Am Grasweg“, Spätlese trocken
Weingut: Hahn-Pahlke, Battenberg
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: 7 Euro (Preis für den 2013er/ab Hof)
Internet: www.hahn-pahlke.de
Geschrieben von Kellermeister
Der Riesling „Am Grasweg“ des Battenberger Weinguts Hahn-Pahlke ist über einen eher ungewöhnlichen Weg in unseren Weinkeller gekommen: Kürzlich war ich mal wieder beim Dürkheimer Winzer Daniel Aßmuth und habe mich mit Wein eingedeckt. Riesling aus dem Fuchsmantel, Dürkheimer Riesling, der Portugieser „Krieger“ und Daniels unglaublich dichter „Edel-Portugieser“, von dem hier auch bald ausführlicher die Rede sein wird, wanderten in den Kofferraum. Dass Winzer da gerne mal noch eine Flasche obendrauf legen, ist nicht ungewöhnlich. In aller Regel kommt der aber aus dem eigenen Keller. Daniel hat mir dagegen auch die Flasche eines anderen Winzers in die Hand gedrückt, den Riesling des Battenberger Weinguts Hahn-Pahlke. „Probier‘ den mal, ich bin gespannt, was du dazu sagst, hat ein Freund von mir gemacht.“
Der Name Hahn-Pahlke hat mir erst einmal nichts gesagt. Das bei Ausflüglern wegen der Burg und der tollen Aussicht auf die Rheinebene (Foto oben) beliebte Battenberg habe ich auf dem Weg nach Grünstadt, wo ich ein paar Jahre gearbeitet habe, aus Richtung Bad Dürkheim stets links liegen lassen – das galt auch in Sachen Wein. Nach kurzer Internetrecherche war ich ein bisschen schlauer: das Weingut hat diverse Auszeichnung bekommen, zuletzt für Sauvignon Blanc und Chardonnay. Auch der Riesling „Am Grasweg“ ist mit der Goldenen Kammerpreismünze ausgezeichnet worden, was erfahrungsgemäß aber nicht bedeutet, dass er mir auch schmeckt.
Doch der Wein hat mir von Anfang an gut gefallen. Die Kleinlage Grasweg befindet sich am Fuße des Battenbergs und gehört zur Großlage Frauenländchen im Nachbarort Kleinkarlbach. Diese Lage zeichnet sich vor allem durch den schweren und eher kühlen Lehmboden aus, durch den sich eine massive Kalksteinader zieht. „Spätere Reife beziehungsweise lange Reifephasen führen so in einer typischen ‚cool climate‘ Lage mit markantem Bodengefüge zu einer sehr filigranen und rassigen Persönlichkeit der Weine, insbesondere der Rieslinge“, erläutert Thomas Pahlke. Der Jungwinzer, der unter anderem bei Axel Neiss in Kindenheim gelernt und bei Philipp Kuhn erste Erfahrungen gesammelt hat, unterstützt seine Eltern in dem Betrieb und hat in der Kollektion schon erste Akzente gesetzt.
Geerntet wurde der Riesling „Am Grasweg“ nach zwei Vorlesen Ende Oktober mit der Hand. Die Gärung erfolgte spontan im Edelstahl über 6 Wochen, gefüllt wurde relativ spät. Im Glas hat der Wein eine schöne, kräftige Farbe. In der Nase dann dezente Würze, etwas Zitrusfrucht und viel reife Aprikose, im Mund dann etwas Zitrus, viel gelbe Frucht, und noch mehr Würze. Die lebendige Säure sorgt für die nötige Frische, die sich sehr gut mit der Kraft der Spätlese ergänzt. Der Wein macht neugierig auf den Rest der Kollektion und ist ein guter Grund, Battenberg künftig nicht mehr links liegen zu lassen. (foto: Hahn-Pahlke)