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Japanisch für Anfänger
Wein: Deidesheimer Herrgottsacker, Riesling trocken
Weingut: Josef Biffar, Deidesheim
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: 9,90 Euro (ab Weingut)
Internet: josef-biffar.de
Geschrieben von Kellermeister
Bei Biffar spricht man japanisch: Im Jahr 2013 hat die Unternehmerfamilie Tokuoka, die zuvor 25 Jahre lang das Weingut Reichsrat von Buhl gepachtet hatte, das traditionsreiche Haus übernommen. Treibende Kraft ist Fumiko Tokuoka, die in Geisenheim Weinbau studiert hat. In dem stilecht hergerichteten Sandsteingebäude „Kathrinenbild“ befindet sich neben der Vinothek seit November 2013 auch das japanische Restaurant „Fumi“, das der Mundschenk und ich kürzlich besucht haben.Dort müssen sich die Sekte und Weine aus dem Hause Biffar bewähren und zeigen, dass sie zu kreativ-moderner japanischer Küche passen. Die Gerichte im „Fumi“ sind sehr empfehlenswert, sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Kenner der japanischen Küche. Wer sich über diese und die Künste von Küchenchef Takamitsu Kakita einen ersten Überblick verschaffen will, der sollte sich unbedingt die Vorspeise „Fünferlei aus der japanischen Küche“ bestellen. Herausragend aus dem „Fünferlei“ bei unserem Besuch: das Thunfisch-Sashimi und die Jakobsmuschel. Bei den Hauptgerichten hat uns besonders die Jung-Meerbrasse mit Meersalz in Reisessig-Sojasauce gefallen. Allerdings wechseln die meisten Gerichte auf der absichtlich klein gehaltenen Karte ständig.
Ein japanisches Restaurant in der pfälzischen „Provinz“ – das alleine wäre ja schon spannend genug. Für uns interessant hat das Fumi aber vor allem das Experiment gemacht, zu den japanischen Gerichten Pfälzer Sekte und Weine – natürlich aus dem Hause Biffar – zu kredenzen. Und ja, das passt. Nicht zuletzt deshalb, weil auch die trockenen Biffar-Weine nicht staubtrocken sind, sondern etwas Restsüße behalten haben. Besonders aufgefallen ist mir außer dem 2009er Großen Gewächs aus dem Grainhübel, das im Lokal zu moderaten 23 Euro als Flaschenwein angeboten wird, der trockene Riesling vom Herrgottsacker (Jahrgang 2012). Der Herrgottsacker ist jetzt keine der ganz großen Deidesheimer Lagen, aber die Buntsandsteinböden dieser Lage zwischen Deidesheim und Forst bringen häufig interessante Weine hervor. Der Riesling hat im Glas eine kräftige Farbe, in der Nase dann vor allem reife gelbe Früchte, aber auch einen Hauch kalter Gebirgsbach. Im Mund dann wieder gelbe Früchte, etwas reifer Apfel sowie erneut eine mineralische Note. Passt hervorragend zu Tonkatsu oder Sashimi – aber sicher auch zu Bratwurst und Saumagen.