[divider]
Der Merlot des Sauvignon-Blanc-Pioniers
Wein: Merlot
Weingut: Gehrig, Weisenheim am Sand
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 14 % Vol.
Preis: 11,90 Euro (ab Hof oder bei wirwinzer.de)
Internet: www.weingut-gehrig.de
Geschrieben von Kellermeister
Positive Überraschungen nimmt man immer gerne mit – gerade an Weihnachten. Über die Feiertage haben wir mal wieder einen Wein entdeckt, der uns überrascht hat. Eigentlich war der Merlot des Weinguts Gehrig aus Weisenheim am Sand beim Kauf eher „Beifang“ und an Weihnachten eher als Nebendarsteller gedacht. Doch besonders am zweiten Weihnachtsfeiertag hat er uns viel Freude gemacht.Aber vielleicht der Reihe nach: Über Winzer Rainer Gehrig habe ich vor längerer Zeit mal einen positiven Artikel im Freizeitmagazin „Leo“ gelesen. Daraufhin habe ich mich weiter informiert und herausbekommen, dass Gehrig zu den Sauvignon-Blanc-Pionieren in der Pfalz zählt. Seine Sauvignon Blancs sind denn auch besonders empfehlenswert, das habe ich jedenfalls von mehreren Seiten gehört. Doch davon bald mehr. Da ich mir aber immer gerne einen umfassenden Überblick über die Kollektionen von Winzern verschaffe, habe ich mir neben den Sauvignons auch Riesling und Merlot aus dem Hause Gehrig organisiert. Das hat sich in diesem Fall gelohnt. Originell und ebenfalls empfehlenswert: der Riesling „Ein PS“ (Zitrus, reifer Apfel, aber auch mineralische Noten, ordentliche Länge). Die Trauben dafür stammen aus einem Wingert mit 40 Jahre alten Reben, der mit Hilfe eines Pferds bewirtschaftet wird.
Jetzt aber zum Merlot des Sauvignon-Pioniers: Ich habe ihn an Heiligabend aufgezogen und karaffiert, da war er noch ein wenig rau und ruppig, die Reifung im Eichenholzfass klar erkennbar. Dennoch mochte ich den Wein auf Anhieb: Die typisch-dunkle Farbe im Glas, in der Nase Gewürze, Holunder und getoastetes Holz. Im Mund dann wieder Holunder, aber auch dunkle Kirschen und eine leichte Note, die mich an schwarzen Pfeffer erinnert hat. Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir den Wein in Ruhe gelassen, am zweiten war er dann noch runder und facettenreicher als zwei Tage zuvor, das Holz war jetzt nahezu perfekt eingebunden. Allerdings war er auch da mit 14 % Vol. in Sachen Alkohol noch kein Leichtgewicht…