Dienstag, 19. Mai 2015

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Schneiders Rieslinge

Wein: Dirmsteiner Jesuitenhofgarten, Riesling trocken
Weingut: Jesuitenhof, Dirmstein
Jahrgang: 2014
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: 6,50 Euro (ab Hof)
Internet: www.jesuitenhof.de

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Von Alexander Sperk
Wenn der Name Schneider in Verbindung mit Wein aus der Pfalz fällt, denken die meisten Weintrinker eher an Ursprung, Black Print oder Kaitui als an Jesuitenhofgarten oder Kleiner Garten, eher an Ellerstadt als an Dirmstein und eher an Markus als an Klaus oder Moritz Schneider. Doch in der Pfalz tragen viele Menschen den Namen Schneider, und es gibt auch viele gute Winzer.

Moritz Schneider, Juniorchef des Dirmsteiner Jesuitenhofs, ließ kürzlich aufhorchen, als er gemeinsam mit 19 Winzerkollegen als Gründungsmitglied die Aufnahme in die „Generation Pfalz“ schaffte. Die jungen Winzer sollen künftig für Weine aus unserer Region werben. Dass Moritz Schneider zum Kreis der „Generation Pfalz“ gehört, darf als Auszeichnung für seine Arbeit im elterlichen Weingut in Dirmstein gewertet werden. Als ich den Jesuitenhof gemeinsam mit einem Kollegen besucht habe, war davon noch nicht die Rede. Doch auch ohne das Votum der Experten, die die Auswahl für die „Generation Pfalz“ getroffen haben, war uns die gute Qualität aufgefallen, die die Schneiders auf die Flasche gebracht haben. Über den Spätburgunder aus dem Jesuitenhofgarten habe ich ja bereits geschrieben, der Spitzen-Pinot aus dem „Kleinen Garten“ ist ebenfalls ein klarer Kauf – wenn man etwas fettere Pinots mag. Dort ist noch die Handschrift des Seniorchefs Klaus Schneider zu erkennen.

Auch die Weißweine haben uns durch die Bank weg überzeugt. Zum Beispiel der einfache Kabinett trocken aus der Vorzeigelage der Schneiders, dem Jesuitenhofgarten. Die 2,5 Hektar große Weinlage befindet sich innerhalb der Mauern des ehemaligen Klostergartens in der Dirmsteiner Ortsmitte. Hier wächst außer Riesling nur Spätburgunder.

Der freilich noch junge 2014er Kabinett-Riesling verspricht in der Nase schon einiges für einen Wein dieser Preisklasse: frischer Pfirsich und ein wenig Blumenwiese. Im Mund dann wieder Pfirsich, aber auch kalter Stein, weißer Pfeffer, am Ende etwas Orangenmarmelade. Die Säure ist präsent, aber nicht dominant. Auffällig fand ich auch den für einen Kabinett langen Nachhall. Mein Kollege hat jedenfalls nicht zuletzt wegen des Kabinetts einen weiteren Besuch angekündigt, und auch ich werde sicher bald wieder beim Jesuitenhof vorbeischauen.

Beim Halbstück (10,50 Euro/Flasche ab Hof, 13 % Vol.) zeigt Moritz Schneider, dass er auch den Holzeinsatz beim Riesling beherrscht. Die Spätlese stammt aus der Lage Dirmsteiner Mandelpfad, verkostet haben wir den 2012er. In der Nase gelbe Frucht, Zitrus, eine Prise Salz, grüner Apfel und etwas Karamell, im Mund wieder viel gelbe Frucht, etwas Salz und Zitrus. Schönes Zusammenspiel von Holznote und Säure.

Wer auch gerne ab und zu mal feinherb trinkt, könnte sich die Cuvée aus Riesling und Gewürztraminer (um die 7 Euro/Flasche) der Schneiders anschauen – gerade im Hinblick auf die kommenden Frühlings- und Sommertage.

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