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Ein Winzer, eine Lage, ein Riesling
Wein: Spielberg-Riesling
Weingut: Philipp Hofmann, Bad Dürkheim
Jahrgang: 2013
Alkoholgehalt: 13 % Vol.
Preis: 7,50 Euro (ab Hof)
Internet: www.spielberg-riesling.de
Von Alexander Sperk
Weinbloggern wird ja manchmal nachgesagt, dass sie gerne mal den Namen eines kaum bekannten Winzers in den Ring werfen – sei es, um sich selbst und ihre Seite interessant zu machen, oder weil sie wirklich von dem Winzer überzeugt sind. Also bitteschön: Philipp Hofmann aus Bad Dürkheim. Und um es vorweg zu nehmen: Sein Spielberg-Riesling hat mich überzeugt.
Auf den Wein bin ich beim ziemlich verregneten Winzerpicknick im Bad Dürkheimer Kurpark aufmerksam geworden. Der Name Philipp Hofmann war mir zuvor immer mal wieder aufgefallen, weil ich mir bis dahin eingebildet hatte, alle Dürkheimer Weingüter zumindest dem Namen nach zu kennen – und mir dieser Name nichts sagte.
Das hat sich mittlerweile geändert: 2011 bot sich für den jungen Winzer die Gelegenheit, eine Parzelle auf dem Gipfel des Spielbergs zwischen Bad Dürkheim und Leistadt zu bewirtschaften und gleichzeitig in Familienbesitz zu halten. Er griff zu. Seitdem ist der Spielberg seine Spielwiese. Ein wenig erinnert mich die Geschichte an Daniel Aßmuth, auch wenn der Vergleich natürlich hinkt, da Daniel nicht aus einer Winzerfamilie stammt und mittlerweile mehr als nur seine Stammlage Fuchsmantel bewirtschaftet. Doch der Wein – Philipp Hofmann macht nur den Spielberg-Riesling – ist ebenso kantig wie kompromisslos, was mich dann doch wieder an Daniel Aßmuths Weine denken lässt.
Der Spielberg zählt zu meinen Lieblingslagen rund um Bad Dürkheim. Vor Hunderten von Millionen von Jahren erstreckte sich dort, wo heute Reben stehen, noch Meer. Die Lage bringt eher mineralische Weine hervor und ist geprägt von Kalksteinverwitterungsboden, der auf Lehm aufliegt.
Philipp Hofmann entlockt diesem Boden mit viel Engagement einen Wein, der das Herz jedes Riesling-Puristen höher schlagen lassen dürfte: In der Nase grüner Apfel und Zitrus-Aromen, im Mund dann wieder grüner Apfel, Grapefruit, ein bisschen Kräuterbeet und eine nachhaltig-salzige Note, die mich irgendwie an einen Tag am Meer erinnert. Angesichts der Vergangenheit des Spielbergs ja auch irgendwie passend.
Was bleibt, ist ein für einen Wein dieser Preisklasse bemerkenswerter Nachhall, die Gewissheit, für 7,50 Euro pro Flasche gerade mal gar nichts falsch gemacht zu haben und die Erkenntnis, dass man die Entwicklung von Philipp Hofmann und seinem Spielberg-Riesling im Auge behalten sollte.