Mittwoch, 30. September 2015

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Anders, aber Aßmuth

Wein: „Old Pine“, Riesling trocken

Weingut: Daniel Aßmuth

Jahrgang: 2014

Alkoholgehalt: 11 % Vol.

Preis: 13 Euro (0,5l)

Internet: www.assmuthwein.com 

FullSizeRender-4Von Alexander Sperk

Nein, einen Freakwein hatte Daniel Aßmuth nicht im Sinn, als er sich entschloss, einen Riesling zu machen, der ausschließlich aus dem Barrique kommt. Und ein Freakwein ist er auch nicht geworden, der „Old Pine“. Mein erster Eindruck bei der Jahrgangspräsentation im Juni: anders, aber Aßmuth.

Dass der Dürkheimer Winzer auch anders kann als kompromisslose, trockene und kantige Rieslinge, die ihm eine feste Fangemeinde eingebracht haben, hat er bereits mehrfach gezeigt, zuletzt mit dem feinherben Riesling aus dem Dürkheimer Fronhof. Riesling im Barrique ist auch kein Neuland für den 34-Jährigen, sein Flaggschiff bei den Rieslingen, der Rittergarten, etwa enthielt immer auch einen kleinen Anteil aus dem Barrique.

Trotzdem ist der „Old Pine“ anders. Anders schon die Flasche, in die nur 0,5 Liter passen und die sehr schnell leer ist. Anders auch der Name: „Old Pine“, alte Kiefer, in Anspielung auf einen alten Baum, der im Fuchsmantel ganz in der Nähe der jungen Reben steht, von denen die Trauben für den Wein kommen. Der Baum taucht die Rebzeilen an heißen Sommertagen in den Harzgeruch, den man eigentlich eher aus dem letzten Sommerurlaub in Südfrankreich, Spanien oder Italien kennt als aus der Pfalz. Im Namen des Weins spiegeln sich auch ein wenig die Eindrücke wider, die der Winzer bei der Arbeit das Jahr über in den Weinbergen sammelt – sehr schön. Denn schließlich wird dort weitgehend darüber entschieden, wie der Wein in der Flasche schmeckt.

Und ein wenig spielt der Name auch auf einen Song des britischen Sängers und Songwriters Ben Howard an. „Ich mag es die Weintrinker auch ein bisschen stutzig zu machen, ihnen etwas zum nachdenken zu geben“, sagt Daniel Aßmuth mit Blick auf die Namensgebung. Der Wein macht dagegen nicht stutzig: Mit Vanille und frisch getoastetem Brot zeigt er eine klare Barrique-Nase (er war 7-8 Monate im Holz) und eine wohl dosierte, leicht bittere Note, die mich an frisch geriebene Orangenschalen erinnert hat, wie sie in englischer Marmelade zu finden sind. Im Mund dann noch etwas Pfirsich, Zitrus, Salz und Kräuter. Alles ziemlich intensiv, und das bei einem moderaten Alkoholgehalt von 11 % Vol. Die Säure ist durch das Holz zwar gedämpft, aber dennoch präsent.

Typisch für Aßmuth-Weine: Der „Old Pine“ ist trocken ausgebaut, und mit  400 bis 450 Flaschen gibt es nur eine sehr kleine Menge. Wer sich noch ein paar Flaschen sichern will, sollte nicht zu lange warten. Das also ist auch nicht anders als bei Daniels anderen Weinen …

 

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