Donnerstag, 26. November 2015

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Grainhübel, einfach so

Wein: Deidesheimer Grainhübel, Riesling trocken
Weingut: Bassermann-Jordan, Deidesheim
Jahrgang: 2012
Alkoholgehalt: 13 % Vol.
Preis: 16,80 Euro (im Weinhandel)
Internet: www.bassermann-jordan.de

Von Alexander Sperk

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Wie an einigen Stellen in der Pfalz, war auch dort, wo sich die Weinlage Deidesheimer Grainhübel befindet, ein Riff. (foto: katharina wieland müller / pixelio.de)

Unter den vielen besonderen Weinlagen in der Pfalz zählt der Deidesheimer Grainhübel zu meinen Favoriten. Dank der Ausrichtung nach Süden und Südosten bekommen die Trauben viel Sonne ab, entsprechend kräftig sind die Rieslinge aus der kleinen, aber feinen Lage am Ortsrand von Deidesheim. Der Boden ist geprägt von Sand, Lehm, Ton und Geröll, vor vielen Millionen Jahren befand sich an der Stelle ein Riff.

Die Grainhübel-Parzellen teilen sich nur wenige Eigentümer. Vom Grainhübel aus dem Hause von Winning und dem Grainhübel des Deidesheimer Weinguts Kimich war auf dem Pfälzer Weinblog schon die Rede. Was unter anderem noch fehlt ist der Grainhübel aus dem Hause Bassermann-Jordan.

Diesen Wein habe ich mir für eine besondere Gelegenheit aufgehoben, die ich eigentlich für diese Tage erwartet hatte: ein Projekt im Job neigte sich dem erfolgreichen Ende zu, auch privat stand eine wichtige Sache vor dem gelungenen Abschluss. Doch wie es manchmal so geht: das erfolgreiche Projekt im Job wurde verlängert, und die andere Sache war nicht ganz so erfolgreich wie gedacht. Was tun also? Den Wein noch liegen lassen – einem Riesling dieser Klasse würde das sicher guttun. Oder lieber trinken, auch wenn sich der Anlass mehr oder weniger in Luft aufgelöst hat.

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Ich habe mir die Entscheidung leicht gemacht: Im Glas ist der Wein strohgelb, die Nase vermittelt schon einen guten Eindruck, wohin die Reise geht. Es dominieren Aromen von Mirabellen und Pfirsich. Im Mund kommt dann noch eine Note hinzu, die mich an exotische Früchte erinnert hat, Kräuter und Zitrus runden den positiven Eindruck ab. Beeindruckt hat mich außer der Länge vor allem die Präzision des Weins, der im Gegensatz zum Grainhübel von von Winning kein Holz gesehen hat.

Entsprechend schwer ist es, die Weine zu vergleichen. Empfehlen kann man sie beide, auch preislich nehmen sich beide nichts. Wie so oft beim Wein heißt es: einfach auf den eigenen Geschmack vertrauen – aber auf jeden Fall mal was aus dem Deidesheimer Grainhübel probieren!

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