Mittwoch, 9. Dezember 2015

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Stockbrot und Riesling-Überraschung

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Wein: Wachenheimer Luginsland, Riesling trocken
Weingut: Josef Biffar, Deidesheim
Jahrgang: 2013
Alkohohlgehalt: 12 % Vol.
Preis: 7,60 Euro (BASF exklusiv)
Internet: www.josef-biffar.de

Von Alexander Sperk
Der zweite Advent wird uns nicht in ganz so guter Erinnerung bleiben: das eine oder andere Ärgernis, gekrönt von einem von uns verursachten Blechschaden, ließen nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen. Trotzdem haben wir uns noch nachmittags zum Besuch des kleinen, aber immer sehr netten Friedelsheimer Weihnachtsmarkts rund um die protestantische Kirche aufraffen können, der immer nur am zweiten Advent stattfindet. Versprochen ist eben versprochen.

Nach Stockbrot im Pfadfinder-Zelt und Bähnchenfahren (nicht wir, sondern die Kinder) stellt sich daheim irgendwann die Frage, ob man nach einem leicht verkorksten Tag überhaupt einen Wein aufmachen soll und wenn ja, welchen. Jetzt erst recht etwas gutes aus dem unteren Teil unserer Weinregale, wo die teuren Sachen liegen? Oder einfach einen Schorlewein? Wir haben uns schließlich für einen Riesling entschieden, den ich eigentlich für zwischendurch gedacht hatte, vielleicht zu Kastaniensaumagen oder Bratwurst, Sauerkraut und Brot. Doch der Riesling aus der Lage Wachenheimer Luginsland des Deidesheimer Weinguts Biffar hat uns wirklich positiv überrascht und schmeckt auch alleine.

Bei Biffar spricht man japanisch: Im Jahr 2013 hat die Unternehmerfamilie Tokuoka, die zuvor 25 Jahre lang das Weingut Reichsrat von Buhl gepachtet hatte, das traditionsreiche Haus übernommen. Treibende Kraft ist Fumiko Tokuoka, die in Geisenheim Weinbau studiert hat. Bei einem Besuch im vergangenen Jahr konnten wir uns davon überzeugen, dass die kreativ-moderne japanische Küche im Guts-Restaurant Fumi  exzellent zu Pfälzer Wein passt – nicht zuletzt, weil die damals von uns verkosteten Biffar-Weine nicht staubtrocken waren, sondern etwas Restsüße behalten hatten.

Der Luginsland- Riesling – die Lage wird durch die Weinstraße von klangvolleren Namen wie Wachenheimer Gerümpel oder Altenburg getrennt, liegt nur einen Steinwurf von den großen Forster Lagen Pechstein und Jesuitengarten entfernt und grenzt an die Lage Forster Stift – hat uns vor allem durch seine ausgeprägte Mineralität, die ich mit einer angenehm salzigen Note verbinde, im Zusammenspiel mit Zitrusnoten und leicht kräutrigen Aromen überzeugt. Für einen Q.b.A. dieser Preislage (unter 8 Euro) hat mich auch die Nachhaltigkeit angenehm überrascht. Ein kleiner Haken ist allerdings dabei für Weinfreunde, die ihren Wein lieber direkt beim Winzer holen: den 2013er Riesling aus dem Luginsland hat der BASF-Weinkeller exklusiv im Verkauf.

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