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Weniger ist mehr – manchmal zumindest
Wein: Riesling „2punkt0“
Weingut: Braun, Meckenheim
Jahrgang: 2013
Alkoholgehalt: 13,5 % Vol.
Preis: 12 Euro (ab Hof)
Internet: www.braun-wein-sekt.de
Von Alexander Sperk
Wie so einige Weintrinker bei uns im Freundeskreis war auch für uns der Januar ein Monat, in dem wir gerne mal auf unser gewohntes Viertel abends verzichtet haben. So weit, dass wir den kompletten Monat nicht ein einziges Glas Wein getrunken haben, ging es zwar nicht. Aber es spricht doch einiges dafür, ab und zu mal etwas kürzer zu treten.Wenn wir uns entschieden hatten, ein Glas Wein zu trinken, haben wir die Weine noch sorgfältiger ausgewählt als sonst. Im Glas sind dann vor allem Weine gelandet, die wir bereits kennen und die uns gut gefallen haben. So wie der Riesling „2punkt0“ des Meckenheimer Weinguts Braun. „2punkt0“ steht dabei in diesem Fall – beim Thema Wein, nicht beim Thema Software – für eine „neue und andere Art der Weinbereitung und damit eine deutliche Unterscheidung in der Stilistik und Ausprägung dieser im Vergleich zu den weiteren Weinen der gleichen Rebsorte“ wie es auf der Website des Weinguts heißt. Schon der Chardonnay der Spitzenlinie der Brauns hatte uns sehr viel Spaß gemacht.
Die Riesling-Reben stehen in der Lage Ellerstadter Kirchenstück, ein knappes Drittel des Rieslings war für 12 Wochen im Barrique auf der Hefe. Vor der Füllung wurden die beiden Teilmengen zusammengführt. Stephan Attmann vom Weingut von Winning hat den Trend, Riesling wieder wie früher üblich mit Holz in Kontakt zu bringen, zumindest in der Pfalz gesetzt, doch mittlerweile können sich eine ganze Reihe von Pfälzer Rieslingen, die im Holz waren, sehr gut sehen lassen. Dazu gehört auch der „2punkt0“ aus Meckenheim: In der Nase gelbes Steinobst und Vanille, im Mund dann Aprikose, etwas Orangenmarmelade, reifer Apfel, dazu etwas Vanille vom Holz.
Was mir sehr gut gefallen hat ist einerseits die sehr gute Balance zwischen Holz, Säure und Frucht sowie andererseits die für einen Wein dieser Preisklasse außergwöhnliche Nachhaltigkeit. Weniger ist eben manchmal mehr – zumindest im Januar …