Donnerstag, 11. Februar 2016

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Erst die Probe, dann das Kunststück

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Wein: Georg I., Cuvée
Weingut: Karst, Bad Dürkheim
Jahrgang: 2013
Alkoholgehalt: 13,5 % Vol.
Preis: um die 10 Euro (im Weinhandel)
Internet: www.weingut-karst.de

Von Alexander Sperk
Auch auf die Gefahr hin, dass diese kleine Anekdote für den einen oder anderen etwas komisch klingt so nach dem Motto „Irgendwann muss doch mal genug sein“: Bei „InBianco“ im Neustadter Saalbau hatten der Mundschenk und ich am Samstag so zwischen 20-25 Weißweine probiert. Natürlich haben wir – wie auf solchen Proben üblich – ausgespuckt und ausgeschüttet. Trotzdem habe ich von ein paar Weinen auch einen Schluck getrunken. Als abends dann die Kinder im Bett waren, hatte ich nach der Probe der vielen mitunter sehr guten Weißweinen trotzdem noch Lust auf ein Achtel Rotwein. Fand ich selbst ein bisschen merkwürdig. Wie so manches Mal in den letzten Wochen hatten wir einen Wein aus Bad Dürkheim offen, der ein wenig zu unserer Haus-Cuvée geworden ist: Georg I. vom Weingut Karst. 

Das Weingut Karst zählt zu den alteingesessenen Betrieben in der Kurstadt. Schon seit 1765 wird Weinbau in der Familie betrieben. Georg Karst – der älteste von drei Karst-Brüdern – hat diese Arbeit entscheidend vorangetrieben. Sein Kopf findet sich auf allen Etiketten wieder – und er ist Namensgeber für die Cuvée, die aus Merlot und Cabernet Sauvignon besteht.

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In der netten hauseigenen Qualitätspyramide ist die Cuvée ein „Kunststück“ – in diesen Weinen der gehobenen Klasse, so der Anspruch, soll sich die Handschrift des jungen Kellermeisters Uli Karst ebenso widerspiegeln wie das Terroir der Lagen, die in diesem Fall Dürkheimer Steinberg (Merlot) und Wachenheimer Mandelgarten (Cabernet) heißen.

Uli Karst hat offenbar ein Händchen für Rotweine, was auch diverse Auszeichnungen für seine Spätburgunder in den vergangenen Monaten zeigen. Die Cuvée gefällt mir besonders wegen ihres sehr schönen Zusammenspiels von Tanninen, Frucht und Holz durch den Ausbau in Barrique-Fässern. Tannine und Holz sorgen für ein rustikales Gerüst, trotzdem kommen Frucht und Saftigkeit nicht zu kurz. Im Glas zeigt sich der Wein in kräftigem, dunklen Purpur, in der Nase dominieren zunächst die klassischen Cabernet-Sauvignon-Aromen von dunklen (Johannis-)Beeren. Im Mund kommen milde Gewürze und eine dezente Vanille-Note hinzu. Wie oben bereits beschrieben: Die Balance stimmt.
Georg I. hat mich neugierig gemacht auf andere Weine aus dem Hause Karst – es muss aber nicht immer eine Weißwein-Probe vorgeschaltet sein … (fotos: weingut karst)

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