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Kleiner großer Bruder
Sekt: Reserve Brut (Weißburgunder/Chardonnay)
Weingut: Reichsrat von Buhl, Deidesheim
Alkohol: 12,5 % Vol.
Preis: 16,90 Euro (ab Hof)
Internet: www.von-buhl.de
Von Alexander Sperk
Der Mundschenk war zuletzt schwer beschäftigt. Nicht nur mit dem Kurztripp auf die ProWein und seinem eigentlichen Job, sondern auch mit einer Kolumne, die in einem Pfalz-Magazin erscheinen wird, das in wenigen Wochen auf den Markt kommt. Darin kommen also auch Blogger zu Wort. So habe ich mich erneut auf sein Terrain gewagt: Schaumweine. Obwohl ich mich frage, ob man derzeit überhaupt Sekt trinken sollte, der ja oft mit fröhlich-freudigen Ereignissen assoziiert wird. Vielleicht sollte es man aber jetzt erst recht machen.
Wer jetzt hier einen Geheimtipp erwartet, der kann das Lesen einstellen. Auch in bestimmten Facebook-Gruppen, in denen sich die Weinkenner tummeln, würde dieser Beitrag wahrscheinlich nur ein gelangweiltes Augenrollen provozieren und maximal vier Likes bekommen. Denn es geht um den Sekt “Reserve Brut” des Deidesheimer Weinguts Buhl. Wohl kaum ein Sekt wurde so oft besprochen wie der “Erstgegorene” Riesling-Sekt aus dem Hause Buhl, in dem der Elsässer Champagner-Macher Mathieu Kauffmann 2013 das Zepter im Keller übernommen hat. Zuletzt ist es jedoch deutlich ruhiger geworden um die Schaumweine aus Deidesheim. Grund genug, mal wieder einen zu öffnen.
Grundweine für den Reserve Brut sind Chardonnay und Weißburgunder. Von Buhl selbst bezeichnet den Sekt als “sanftes Geschwisterchen” des Riesling brut. Tatsächlich ist die Säure naturgemäß weniger präsent als beim Riesling-Sekt, dafür wirkt der Reserve Brut im Mund breiter. Daher könnte man genauso vom großen Bruder des Riesling-Sekts sprechen, zumal er preislich leicht über diesem liegt.
In der Nase kommt der Sekt fast mit einer leicht blumigen Note daher, im Mund zunächst Pfirsich, Aprikose und etwas exotische Frucht, hintenraus dann ordentlich Brioche. Er hinterlässt ein gutes Mundgefühl, wenngleich er nicht so filigran ist wie der Riesling-Sekt. Die Antwort auf die Frage, welcher Sekt besser ist, ist wohl wirklich Geschmackssache. Wie so oft beim Thema (Schaum)wein.