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Betriebsausflug in die Gerümpelstube
Von Alexander Sperk
Es gibt zumindest eine Gemeinsamkeit zwischen dem Öffentlichen Dienst und dem Pfälzer Weinblog: mindestens ein Betriebsausflug im Jahr ist Pflicht. Dieses Mal haben wir uns in der Gerümpelstube in Wachenheim getroffen. Das kleine Restaurant liegt im alten Ortskern und bietet eine überschaubare Karte mit Gerichten, die ich der gehobenen Küche zuordnen würde.Auf der umfangreichen Weinkarte finden sich viele der bekannten Lagen rund um Forst und Wachenheim und natürlich auch viele Weingüter mit gutem Ruf. Diesen hat sich beispielsweise der Forster Lucashof in den vergangenen Jahren erarbeitet. Eine Flasche aus einer der Forster-Vorzeigelagen, dem Forster Ungeheuer, vom Lucashof war unsere erste Wahl. Auf der Karte stand der 2014er Jahrgang, doch dieser war ausverkauft, sodass uns der 2015er serviert wurde. Der Wein präsentierte sich kraftvoll und mit schöner Frucht, wird sein volles Potenzial aber erst in ein paar Jahren entfalten. Jetzt wirkt er noch sehr jugendlich und primärfruchtig.
Zum Hauptgang haben wir uns dann – passend zur Gerümpelstube – einen Riesling aus der kleinen, aber feinen Lage Wachenheimer Gerümpel vom örtlichen Winzer Jürgen Zimmermann bestellt. Ich schätze die Weine des Wachenheimer Weinguts seit Jahren, besonders die Rieslinge weisen eine schöne Balance zwischen Frucht, Mineralität und Säure auf. Der 2014er Wachenheimer Gerümpel macht da keine Ausnahme: In der Nase noch dezent, im Mund dann etwas Kräuter, Salz und viel Pfirsich sowie Mango. Irgendwie ein Riesling, wie er typisch ist für Jügen Zimmermann – und prächtig mit meinem Seesaibling auf lauwarmem Gurkensalat harmoniert hat. Gerichte, Weine, Gespräche, Atmosphäre – einfach ein schöner Abend!