Dienstag, 12. Juli 2016

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Starkes Statement für die Pfälzer Traditionsrebsorte

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Wein: Portugieser „S“ Maria Magdalena
Weingut: Stiftsweingut Meyer, Gleiszellen
Jahrgang: 2008
Alkoholgehalt: 14 % Vol.
Internet: www.stiftsweingut-meyer.de

Von Alexander Sperk

Am Portugieser scheiden sich ein wenig die Geister – so zumindest mein Eindruck. Die Rebsorte eigne sich nicht besonders gut zum Ausbau hochwertiger Rotweine, sagen manche Winzer. Andere wiederum stecken viel Arbeit und Herzblut in den Ausbau des Portugiesers, der in der Pfalz zwar nicht direkt heimisch ist, aber hier lange Zeit sehr weit verbreitet war. Als Beispiel fällt mir Daniel Aßmuth aus Bad Dürkheim ein, der es schafft, seinen Rebstöcken außergewöhnlich dichten und sensorisch anspruchsvollen Portugieser zu entlocken. Durch seine Portugieser bin ich überhaupt erst darauf gekommen, mich näher mit der Rebsorte zu beschäftigen. Dabei bin ich immer wieder aufs Stiftsweingut Meyer gestoßen, der Gault Millau 2013 schrieb über den Portugieser „S“ sogar, dass es sich dabei um einen der besten deutschen Weine dieser Rebsorte handle.

Entsprechend habe ich mich gefreut, als der Chef meines Chefs mir eine Flasche genau dieses Weins aus genau dem Jahrgang geschenkt hat, der damals im Gault Millau beschrieben war: 2008. Verbunden mit der Bitte um meine Meinung über diesen Wein und mit der Einschränkung, dass er nicht wisse, ob der Wein schon drüber sei. War er aber nicht, ganz und gar nicht: dunkle rote Farbe im Glas, in der Nase vor allem dunkle Beeren und ein bisschen feuchter Waldboden, im Mund dann intensive Brombeeraromen und Kräuter. Der Portugieser wirkt sehr harmonisch, sehr dicht und hinterlässt ein angenehmes Mundgefühl. Einmal mehr ein tolles Statement für diese Pfälzer Traditionsrebsorte!

Der 2008er ist nicht mehr im Handel erhältlich, zumindest habe ich ihn nicht gefunden. Dennoch hat er mich neugierig gemacht auf die Arbeit der Familie Meyer, die den Sitz ihres Weinguts von Klingenmünster ins benachbarte Gleiszellen verlegt hat.

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