Mittwoch, 21. September 2016

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Zeit für die Sauvignon-Entdeckung
aus Battenberg

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Das Ende des Wurstmarkts markiert zugleich das herannahende Ende des Spätsommers.

Wein: Sauvignon Blanc „β“ (Beta)
Weingut: Hahn-Pahlke, Battenberg
Jahrgang: 2015
Alkoholgehalt: 12 % Vol.
Preis: 8,50 Euro, ab Hof
Internet: www.weingut-hahn-pahlke.de

Von Alexander Sperk
Wenn im letzten Schubkarchstand auf dem Wurstmarktplatz das Licht ausgeht, das Riesenrad in seine Bestandteile zerlegt und abtransportiert wird und sich die Schausteller aufmachen in Richtung des nächstens Volksfests, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Spätsommer zu Ende geht. Früher haben wir den letzten Wurstmarkt-Abend auf den Brühlwiesen regelrecht zelebriert, jetzt ist durch Jobs und Kinder kaum noch Zeit für diese eigentlich schöne Tradition. Jedenfalls war es höchste Zeit, angesichts des nahenden Herbsts schnell noch eine Flasche unserer Sauvignon-Blanc-Entdeckung 2016 aufzumachen. Sie kommt aus Battenberg vom Weingut Hahn-Pahlke. Entdeckt haben wir den Wein bereits im Frühjahr auf der ProWein in Düsseldorf, damals waren sowohl der Mundschenk als auch ich ziemlich angetan. Kürzlich hatte ich endlich ein wenig Zeit übrig für einen Abstecher nach Battenberg. Man kommt eigentlich nicht zufällig in den hübschen Ort am Haardtrand abseits der Weinstraße zwischen Bad Dürkheim und Grünstadt, sondern muss schon gezielt hinfahren. Gründe dafür gibt es genug: die tolle Aussicht auf die Rheinebene etwa, die Burg oder eben den Wein.

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Beim Weingut Hahn-Pahlke habe ich eine sehr stimmige und gelungene Kollektion probiert. Mitgenommen habe ich neben Riesling beispielsweise die süffige rote Pizza-Pasta-Cuveé Frauenländchen oder einen sehr spannenden Pfälzer Chenin Blanc. Einen der Weine, vielleicht auch zwei, werde ich hier sicher nochmal ausführlicher vorstellen.

Jetzt aber zurück zum Sauvignon Blanc, genauer gesagt dem Sauvignon Blanc „β“. Junior Thomas Pahlke war sowohl in Südafrika als auch in Neuseeland, und aus Neuseeland hat er ein Händchen für Sauvignon Blanc mitgebracht. Auf der Karte des Weinguts gibt es zwei Sauvignon Blancs, die beide zum Spitzensegment des Weinguts zählen: der „Kia Ora“ ist nach neuseeländischem Vorbild eher kühl, rauchig und elegant geraten. Einen Tick besser aber hat uns der Sauvignon „β“ gefallen, der unheimlich frisch daherkommt. In der dezenten Nase dominieren noch exotische Früchte, im Mund kommen dann vor allem ein guter Schwung Minze, etwas Stachelbeere und ein bisschen weißer Pfeffer hinzu. Ganz ehrlich: Ich habe kürzlich Sauvignon Blancs für den doppelten Preis probiert, die mich nicht ansatzweise derart überzeugt haben. Ein solcher Wein tröstet dann doch über das Wurstmarkt-Ende hinweg. Ein wenig zumindest.

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