Von Alexander Sperk
Ändert sich der Geschmack des Weins, wenn man ihn in einer anderen Umgebung trinkt? Welchen Einfluss hat die momentane Gemütslage auf den Weingenuss? Fragen wie diesen gehen RHEINPFALZ-Kollege Rolf Schlicher und ich gerade für eine neue Serie nach, für die wir zu besonderen Orten in der Pfalz wandern, dort Wein trinken und dasselbe an einem dazu passenden Ort zu Hause tun. Vielleicht ein wenig um die Ecke gedacht, aber der erste Teil hat echt Spaß gemacht.
Unterwegs waren wir im Wald oberhalb von Leistadt, verkostet haben wir draußen auf einem Kanapee, das in einen Sandstein gehauen wurde und anschließend drinnen auf Rolfs Wohnzimmercouch. Welchen Wein nimmt man mit, wenn man so ein Experiment vorhat? Natürlich: Als Pfälzer geht Rieslingschorle immer und überall. Egal ob im Wald oder im Wohnzimmer. Auf dem Weg zum Kanapee haben wir tatsächlich Leute getroffen, die – allerdings bei einer Rotweinschorle – die formidable Aussicht von der Laurahütte über die Rheinebene genossen haben. Typisch Pfalz.
Aber zurück zu unserem Wein. Ausgewählt für die Tour habe ich schließlich einen Rotwein, die Basis-Cuvée „Tous les jours“ des Bad Dürkheimer Weinguts Castel Peter. Die roten Cuvées scheinen so ein bisschen das Steckenpferd des Weinguts, jedenfalls haben mir bei einem Besuch vor Ort besonders diese Weine des Ecovin-Betriebs gefallen. Wahrscheinlich werden sie nach und nach alle drei auf dem Pfälzer Weinblog landen. An der Basis steht der „Tous les jours“, was man mit alltäglich oder für den Alltag übersetzen kann. Und diesen verbringt man nach Feierabend ja oft einer Couch oder eben einem Kanapee.
Trauben aus verschiedenen Dürkheimer Lagen
Cuvéetiert wurden hier Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Rubin und St. Laurent. Die Trauben stammen aus unterschiedlichen Lagen rund um Bad Dürkheim. Der Tipp, den Wein zu probieren, kam übrigens von einem anderen Kollegen, der auch einen Online-Weinhandel betreibt. Ohne hier jetzt zuviel Werbung machen zu wollen: Bei seinem Shop „Winzertipp.de“ habe ich schon den einen oder anderen Pfälzer Wein gesehen, der mir auf Messen oder Verkostungen positiv aufgefallen ist, der aber nirgendwo sonst (außer beim Winzer natürlich) zu bekommen war.
Bei den beiden Verkostungen für den Artikel, der demnächst in der RHEINPFALZ erscheint, haben sich die Vorzüge der Cuvée gut präsentieren können: Auf dem Steinkanapee hat mich vor allem die intensive Nase nach dunklen Beeren, dunkler Schokolade und etwas Gewürze überzeugt, nach der Wanderung zurück und der Sauerstoffzufuhr war der Wein auf der Wohnzimmercouch dann sehr rund und geschmeidig. Fazit: Ein idealer Begleiter für den Feierabend mit herausragendem Preis-Genuss-Verhältnis.
2 comments:
Man darf bzw. sollte auch die weiteren (Nicht Alltags-Weine) Rotwein von Castel Peter probieren. Echte Überraschung.
Ja, die Cuvees kann ich jedenfalls alle empfehlen. Bald mehr davon auf dem Pfälzer Weinblog.