Von Alexander Sperk
Sollten Kinder heute noch Pfälzisch lernen? Obwohl unser Dialekt in überregionalen Medien, vor allem im Fernsehen, gerne mal als leicht trottelig dargestellt wird, würde ich diese Frage eindeutig mit „Ja, klar“ beantworten.
Abgesehen davon, dass es viele Dialekte gibt, die nicht unbedingt besser klingen, gehört die Mundart doch einfach zu unserer Region dazu und verkörpert ein wichtiges Stück Pfalz. Entsprechend versuche ich unseren Mädels seit Längerem, ein bisschen Pfälzisch beizubringen. Der Erfolg ist bislang überschaubar, meistens nehmen sie meine Versuche als Sprachlehrer mit einer Mischung aus Erstaunen und Belustigung zur Kenntnis. Eine Vokabel beherrschen sie aber schon gut: den Appel.
Was das alles mit Wein zu tun hat? Meine Bemühungen um das Pfälzische haben mich zum Etikettentrinker werden lassen, genau genommen habe ich einen Wein – zum ersten Mal, glaube ich – nur wegen seines Namens gekauft. Und mich dabei sogar aufs feinherbe Terrain gewagt.
Es geht um die rote „Cuvée fer Dehäämrum“ des Niederhorbacher Weinguts Fritz Walter. Einen Wein der Südpfälzer habe ich 2014 zum ersten Mal probiert, als wir für einen Kurztrip drei Tage in der Südwestpfalz waren und uns die Vermieter unseres Ferienhäuschens freundlicherweise einen Walter-Wein hingestellt hatten – war glaube ich ein Dornfelder, und kein schlechter.
Auch die „Cuvée fer Dehäämrum“ ist genau das, was sie verspricht: ein fruchtiger Rotwein für den Pfälzer Alltag zu Hause, der Spaß macht, aber den Weinfreund nicht zu sehr fordert. Cuvéetiert wurden Merlot und St. Laurent, in der Nase süße Kirschen und ein wenig Adventsgewürz, im Mund dann noch Noten, die mich an Kompott aus dunklen Beeren erinnert haben. Der Restzucker liegt nicht mehr im trockenen Bereich.