Von Alexander Sperk
Geht es bei uns im Freundes- oder Bekanntenkreis um Geheimtipps in Sachen Wein, so fällt immer mal wieder Name Lukas Kesselring. Daher steht ein Besuch beim Ellerstadter Winzer schon seit Monaten auf meiner Liste. Einen Besuch habe ich aber trotzdem noch nicht auf die Reihe bekommen, weil das Weingut regulär nur samstags von 11 bis 13 Uhr geöffnet hat – oder natürlich nach Absprache. Und samstags steht bei uns Reiten mit den Mädels auf dem Programm. Bleibt also nur die Absprache, die ich aber immer wieder aufgeschoben habe. Entsprechend froh war ich, als ich in einem Weinpaket eines Onlinehändlers einen Wein von Lukas Kesselring entdeckt habe. Dieser hat mich darin bestätigt, unbedingt mal in Ellerstadt vorbeizuschauen.
In dem kleinen Weinbauort, der vor allem durch Markus Schneider bekannt geworden ist, betreibt die Familie von Lukas Kesselring seit dem 17. Jahrhundert Weinbau, derzeit bewirtschaftet der Betrieb etwa 25 Hektar. 2009 haben die Kesselrings auf ökologische Bewirtschaftung ihrer Wingerte umgestellt. Sympathisch finde ich den Ansatz, im Weinberg die Voraussetzungen für die perfekte Frucht zu schaffen, die dann wiederum möglichst unverfälscht in der Flasche landen soll. Schöner Gedanke.
Der Weißburgunder aus dem Weinpaket war jedenfalls durchaus sortentypisch und hat bei uns einen sehr guten Eindruck hinterlassen: in der Nase reife gelbe Frucht, im Mund kommen dann Noten von Birne, Haselnuss und viel Schmelz hinzu, den man bei einem Literwein so nicht unbedingt erwartet.