Von Alexander Sperk
Bei „Wein am Dom“, der Pfälzer Weinmesse in Speyer, gibt es jedes Frühjahr viele Weine zu probieren. Auch den Wein, den wir gerade im Glas haben, haben wir auf der Messe entdeckt – allerdings auf eher ungewöhnliche Art. Denn 2017 hat der Pfälzer Weinblog einen Tag des eines Verkostungs-Workshops auf der Messe übernommen. Die Weine zum Probieren bei dem Workshop hatte der Winzerverein Deidesheim bereitgestellt. Und ein Wein hat mich dabei wirklich überrascht.
Nicht, weil er von einer Winzergenossenschaft kommt, im Gegenteil. Auch wenn sich die Weine von unbekannten Garagenwinzern immer gut auf Weinblogs machen, so kaufen wir doch recht regelmäßig bei Winzergenossenschaften, etwa in Forst, Wachenheim, Herxheim, Bad Dürkheim oder eben Deidesheim. Denn die Genossenschaften in der Pfalz bringen Qualität und teilweise auch ungewöhnliche Weine auf die Flasche.
Klassisches Riesling-Terrain? Nicht nur.
Der Spätburgunder, um den es heute geht, hat uns überrascht, weil Deidesheim eigentlich klassisches Riesling-Terrain ist. Doch rund um Deidesheim steht auch ein wenig Spätburgunder – und kein schlechter, wie wir schon ein ums andere Mal bemerkt haben.
Die Reben für diesen Pinot des Winzervereins stehen in verschiedenen Lagen rund um die Rieslinghochburg. Der Wein hat Holz gesehen und zeigt sich sehr gefällig und rund mit gut eingebundenen Tanninen. In der Nase vor allem dunkle Früchte (Sauerkirsche, Waldbeeren), im Mund kommen dann noch etwas Schokolade und schwarzer Pfeffer hinzu. Da auch das Preis-Genuss-Verhältnis passt, ist der Wein fast schon ein Geheimtipp für die kommenden Herbstmonate.