Von Alexander Sperk
Mitte Oktober – die Spargelsaison ist längst vorüber, und die neue noch längst nich in Sicht. Und trotzdem soll es heute um einen Silvaner gehen. Denn obwohl dieser sich marketingtechnisch vor allem als Spargelwein vermarkten lässt, passen die häufig geschmacklich recht neutralen Weinen zu ziemlich vielem, was so auf den Tisch kommt.
Trotzdem hat der Silvaner in den vergangenen Jahrzehenten zunächst gegenüber dem Müller-Thurgau und dann auch gegenüber anderen Rebsorten klar an Boden verloren, fristet außer in seiner Hochburg Franken in den anderen deutschen Anbaugebieten meist ein Nischendasein. Auch bei uns in der Pfalz ist das nicht anders, obwohl es Winzer gibt, die richtig gute Weine aus der alten Rebsorte machen. Eine dieser Flaschen ist mir Aufräumen in unserem Weinkeller wieder in die Hände gefallen und prompt noch am selben Abend geöffnet worden.
Wein aus ökologischem Anbau
Gekauft habe ich sie schon im Frühjahr, als Vorbereitung zu unserer ersten Weinwanderung für die RHEINPFALZ. Damals war ich beim Weingut Castel Peter in Bad Dürkheim, um mir ein paar Flaschen der roten Cuvée „Tous les jours“ mitzunehmen. Seit dem Jahrgang 2011 bietet das Weingut Weine aus ökologischem Anbau nach Ecovin-Kriterien an. Natürlich nutze ich solche Besuche vor Ort auch zur Probe anderer Weine. Dieses mal hatte ich einfach gefragt, was das Weingut selbst so empfiehlt, und war überrascht als der Silvaner ziemlich weit vorne genannt wurde. Ein guter Silvaner? Aber immer gerne. Tatsächlich hat dieser „Grüne Silvaner“ das Adjektiv „grün“ verdient. Denn geschmacklich zeigt er Aromen, die an grünen Apfel, Thymian aber auch Melone und exotische Früchte erinnern. Alles aber ganz rebsortentypisch sehr dezent und fein abgestimmt. Natürlich ein interessanter Wein für Silvaner-Freunde, aber auch Rieslingtrinkern und Freunden von Sauvignon Blanc könnte dieser Wein gut gefallen. Für mich neben dem „Tous les jours“ eine weitere klare Empfehlung eines Weins von Castel Peter mit sehr gutem Preis-Genuss-Verhältnis.