Geschrieben von Mundschenk
Ich habe dieses Weingut schon seit Jahren beobachtet. Regelmäßig haben Freunde mich mit Weinen aus Herxheim versorgt. Aber immer wieder hat ein anderer Wein das Rennen gemacht. Auch wenn zum Beginn des Herbsts Sauvignon Blancs gar nicht mehr so angesagt sind, hatte ich das Bedürfnis, über den 2016er und den Macher dahinter zu schreiben.
Der Sauvignon Blanc von Bohnenstiel holt den Frühsommer ins Glas. Es ist keiner der opulenten Fumés, wie wir sie von Zeter oder von Winning kennen. Er bringt einen „krassen“ Stachelbeerton auf die Zunge. Herrlich, man denkt sofort diese Früchte müssen drin sein. Später kommt dann ein rauchiger Abgang, der nicht stört, sondern positiv überrascht. Der neuseeländische Rauch ist auch in der Pfalz zu finden. Damit erweitert der Wein die Palette der Pfälzischen Sauvignon Blancs.
Urgestein und „Hidden Champion“
Der Macher hinter dem Wein, Edwin Bohnenstiel, ist Traditionalist. Die Etiketten wirken etwas brav, aber seine Weine haben eine moderne Prägung. Er vermarktet seine Weine nicht durch wilde Marketing-Gags, sondern zählt zu den bodenständigen Winzern, die Qualität produzieren, ohne dass groß darüber berichtet wird. Ein echtes Pfälzer Urgestein mit einer Familie, welche bereits auf 300 Jahre Geschichte im Weinbau zurückblicken kann. Mit diesem Wein gehört er zu den sogenannten „Hidden Champions“, die man nicht in jedem Laden und auf jeder Karte findet, aber unbedingt getrunken haben sollte.