Von Alexander Sperk
Zu den netten Seiten, ein Weinblog zu schreiben, gehören zweifellos gelegentliche Einladungen zu Verkostungen, die eigentlich Fachpublikum vorbehalten sind. Ob ich da jetzt als Blogger dazugehöre? Keine Ahnung. Aber sei’s drum. Kürzlich kam eine Einladung vom Weingut Messmer in Burrweiler für Fachjournalisten und Blogger. Leider konnte ich wie so oft nicht teilnehmen, da das Pfälzer Weinblog nur ein Hobby ist und ich ein entsprechend knappes Zeitbudget dafür habe. Etwas wehmütig habe ich am Tag der Verkostung im Büro auf den Kalender geschaut. Abends wollten wir den Tag dann bei einem besonderen Wein ausklingen lassen – und da habe ich mich an einen Spätburgunder des Weinguts erinnert, den ich mir vor einiger Zeit im Weinhandel zugelegt hatte.
Also haben wir den 2011er Spätburgunder aus dem Burrweiler Schlossgarten aufgemacht. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Rieslinge des Weinguts Meßmer besser kenne als die Rotweine – mit Ausnahme der Cuvée Julius Weber, die ich auch schon mal zur Steuererklärung trinke. Der Pinot ist im Edelstahl vergoren und 14 Monate im Barrique gereift. Danach bekam er noch zwei Jahre Zeit auf der Flasche, ehe er 2015 in den Verkauf kam. 2011 war bei uns ein warmes Jahr – gut für Rotweine.
Die Lage Burrweiler Schlossgarten bringt auch Große Gewächse hervor, der Boden dort ist geprägt durch Kalk, Lehm und Löss. Der Wein präsentiert sich mit einem kräftigen Rot im Glas, die Nase erinnert mich vor allem an frisches Leder, etwas Kaffee und dunkle Schokolade. Im Mund dann wieder dunkle Schokolade, aber auch Pflaumen, dunkle Beeren und ein wenig Pfeffer. Ausgewogen ist vielleicht das Adjektiv, das den Wein am besten trifft: die Balance aus Frucht, reifer Tanninstruktur und Würze stimmt. Schön.
One comment:
Schön geschrieben, Alexander! Schade, dass du nicht dabei sein konntest, es war eine tolle Verkostung. Lieben Gruß, Heike