Höhere Qualität – immer engere Spitze. Dieses Fazit lässt sich nach dem achten großen Qualitätswettbewerb „Die junge Südpfalz“ für junge Winzer von der Südlichen Weinstraße ziehen. Die prominent besetzte Jury musste am Ende auf die Zehntelpunkte schauen, um Niko Leonhard aus Klingen (Weingut Richard Rinck) als ersten Sieger vor dem zweiten Georg Diehl (Weingut Borell-Diehl) aus Hainfeld zu küren. Dritter wurde Mathias Wolf aus Birkweiler.
Erneut gab es eine Reihe neuer Gesichter in der Endrunde der jungen Südpfalz – ein Beweis für das immer dichtere Netz an Qualitätsbetrieben an der Südlichen Weinstraße. Teilnehmer des Vergleichswettbewerbs können Kellermeister unter 35 Jahren sein, die bereits die Herstellung von fünf Weinen verantworten, die sie zu den Verkostungen der Jury einreichen. Erneut nahmen etwa 50 junge Önologen teil, von denen sich zehn bereits durch vordere Platzierungen des Vorjahres für das Finale qualifiziert hatten. Unter den übrigen 40 gab es eine Vorprobe. Die besten zehn erreichten das Finale. Das Jahr 2017, aus dem die meisten Weißweine der Endrunde stammten, hatte es den Winzern mit Frost im späten Frühjahr und schwieriger Reife im Herbst nicht ganz leicht gemacht. Dennoch brachten die jungen Winzer nach Ansicht der Juroren erneut eine beachtliche Zahl hervorragender Weine auf die Flasche. Jurorin Christina Fischer, Sommeliere aus Köln, hob insbesondere die auf breiter Basis verbesserten Spätburgunder hervor. Man habe von den lange Zeit wenigen Leitwölfen der Region viel gelernt, sehe sich im Ausland um und arbeite an eigener, terroirbetonter Stilistik, unterstützt durch einen viel besseren Umgang mit dem kleinen Holzfass als noch vor wenigen Jahren. Für den am höchsten bewerteten Spätburgunder des Tages erhielt Thomas Hörner vom Hainbachhof in Hochstadt die Siegerurkunde. Er war der einzige Jungwinzer, der gleich bei zwei Rebsorten die besten Weine stellte: auch beim Grauburgunder stand er als Sieger auf dem Podium.
Junge Südpfalz mit exzellenten Chardonnays
Eine weitere „Königsklasse“ der jungen Südpfalz, den Riesling, entschied der Birkweilerer Mathias Wolf mit einem Wein der Lage Kastanienbusch für sich. Juryvorsitzender Jürgen Mathäß lobte bei der Siegerehrung die für Spitzenweine aus dem Kastanienbusch typische Verbindung von Konzentration und Finesse, die hier mustergültig herausgearbeitet sei.
Gesamtsieger Niko Leonhard sicherte sich mit dem besten Weißburgunder auch den ersten Platz bei einer Rebsorte, ebenso wie der zweitplatzierte Georg Diehl, der sich bei einer starken Konkurrenz vieler exzellenter Chardonnays durchsetzen konnte. Dass die Jury schon beim allerersten verkosteten Wein der Endrunde gut aufgepasst hatte, bewies Christian Brendel, der den Tagessieger bei den Silvanern stellte. Jurymitglied Professor Ulrich Fischer wies darauf hin, dass vom Klimawandel internationale Sorten wie Syrah und Merlot profitiert hätten. Er konnte den Brüdern Philipp und Julian Hof die Urkunde bei „anderen Rotweinen“ für einen ausgezeichneten Merlot überreichen. (pwb)