Von Alexander Sperk
Im Urlaub waren Meer und Strand angesagt – kurzum: Wir waren wieder in Zeeland im Süden der Niederlande. Auf Wein mussten wir im Land der Biertrinker aber nicht verzichten. Obwohl wir dieses Mal nichts aus der Pfalz im Reisegepäck hatten. Im Süden der Niederlande gibt es sogar das größte Weingut unseres Nachbarlands, mit durchaus ansehnlichen Weinen.
Über „De Kleine Schorre“ haben wir im vergangenen Jahr bereits geschrieben. Und tatsächlich sind uns im Handel in Zeeland Weine aus diesem Betrieb begegnet – wie übrigens auch von einem Pfälzer Weingut.
Aber wir haben im Urlaub vor allem zu Sauvignon Blanc gegriffen, und hier waren in Zeeland vor allem Übersee-Weine zu bekommen. Oder welche aus Frankreich. Wir haben so zwischen 5 und 12 Euro pro Flasche ausgegeben, waren aber nur selten so richtig glücklich mit unseren drei Kandidaten. Zum Teil ein wenig nichtssagend, zum Teil extrem aromatisch, fast schon parfümiert.
Krasses Kontrastprogramm
Zurück in der Pfalz ist uns dann ein krasses Kontrastprogramm in die Hände gefallen: der 2018er Sauvignon Blanc des Haardter Weinguts Müller-Catoir. Der Wein, den wir im Glas hatten, zählt zu Müller-Catoirs Ortsweinen. Die Reben dafür stehen auf Sandsteinböden auf Haardter Gemarkung. Anders als einige andere Weine dieser Rebsorte ist er ein Wein der leisen Töne: keine Fruchtbombe, kein Aromenfeuerwerk, kein Parfüm. Stattdessen kühle, wohl dosierte Aromen, Eleganz und feine Nuancen. Die Aromen dieses saftigen Tropfens erinnern im Mund an schwarze Johannisbeeren, frisch geschnittenes Gras und feine Kräuter, in der Nase dominieren Stachelbeeren, womit die typischen Sauvignon-Blanc-Nuancen versammelt wären.