Von Alexander Sperk
Für den Silvesterabend heben sich viele Weinfreunde einen besonderen Wein auf. Wir sind da keine Ausnahme. Besonders heißt für uns dabei nicht unbedingt besonders kostspielig, besonders ausgefallen oder besonders opulent. Natürlich kann unser Silvesterwein auch mal ein Großes Gewächs sein. Muss aber nicht.
Der Wein, den wir zum Wechsel in ein neues Jahrzehnt ausgewählt haben, ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Besonders, weil er von der Dürkheimer Lebenshilfe kommt. Mit dieser Einrichtung, die behinderten Menschen gelebte Teilnahme ermöglicht, identifizieren sich die Dürkheimer und die Menschen aus der Region. Auch da sind wir keine Ausnahme.
Lebenshilfe-Weinbau: 23 Hektar Rebfläche
Eine wunderbare Sache ist der Weinbau-Bereich der Werkstätten, in der etwa 35 zu betreuende Menschen unter Anleitung von „Profis“ um die 23 Hektar Wingerte rund um Bad Dürkheim bewirtschaften. Am Anfang standen Naturschutz und der Erhalt von Terrassenweinbergen im Vordergrund. So ist es kein Wunder, dass beim Weinbau der Lebenshilfe ökologisch gearbeitet wird. Nicht nur wegen des grundsympathischen Ansatzes, Menschen mit Behinderung die Mitarbeit im Weinbau zu ermöglichen, sind wir Kunden bei der Lebenshilfe. Diese könnten wir auch durch Spenden oder den Einkauf in einem der beiden Leprima-Biomärkten unterstützen. Nein, die Weine überzeugen auch qualitativ und geschmacklich. Verantwortlich dafür zeichnet derzeit Gabriel Huber, der unter anderem Kellermeister beim Dürkheimer Weingut Karl Schaefer war. Seine Weinphilosophie lässt sich mit gradlinig wohl am treffendsten beschreiben.
Zusammenarbeit mit Spitzenkoch
Zurück zu unserem Silvesterwein: Wir haben uns für die rote Spitzencuvée der Lebenshilfe entschieden, die in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Spitzenkoch Sören Anders entstanden ist. Der Wein heißt daher „Lebenshilfe mal anders“. Er ist eine klassische Bordeaux-Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Im Vordergrund stehen dunkle Früchte, allerdings hat der Wein auch eine feine Würze und ein dezentes Tanningerüst. Bekommt er etwas Luft, braucht er sich nicht vor ähnlichen Cuvées namhafter Weingüter zu verstecken. Und das ist jetzt nicht einfach so dahingesagt.