In diesen Tagen startet das Gros an Winzern entlang der Deutschen Weinstraße mit der Lese der Hauptrebsorten. Der Beginn der Hauptlese liegt vergleichbar mit den frühen Jahrgängen 2011 und 2015, jedoch etwas später als im Rekordjahr 2018.
Professor Ulrich Fischer, Leiter des Instituts für Weinbau und Oenologie am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR), und Boris Kranz, Vorsitzender des Pfalzwein e.V, gaben bei einem gemeinsamen Pressetermin vom Pfalzwein e.V. und vom Deutschen Weininstitut (DWI) erste Einblicke. „Die Qualität des Jahrgangs entscheidet sich jetzt noch auf die letzten Tage vor der Reife. Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle. Bislang erwarte ich einen Jahrgang mit viel Potenzial“, so Winzer Marius Meyer bei dem Termin im Weingut Klaus & Marius Meyer in Rhodt. Das DLR teilt die positiven Einschätzungen der Winzer und erwartet einen qualitativ „überdurchschnittlichen Jahrgang“. Für die kommenden Wochen wünscht Ulrich Fischer den Winzern in der Pfalz möglichst geringe Niederschläge und eine trockene Phase während der Lese, um die hohen Qualitäten bestmöglich zu vinifizieren. Sollte es wieder Regen geben, wäre es gut, wenn es wie bisher kühl bleibt und der Wind die Trauben schnell wieder abtrocknet.
Von Kapriolen verschont
Das Weingut Klaus & Marius Meyer wurde bis zum Start der Hauptlese von Wetter-Kapriolen und von den häufig anzutreffenden Sonnenbränden der Trauben verschont. Für die kommenden Tage benötigt auch Meyer keine sommerlichen Temperaturen mehr. „Für die Qualität der Trauben ist es von besonderer Bedeutung, dass die Trauben morgens bei kühlen Temperaturen geerntet werden und direkt in den ebenso kühlen Keller gebracht werden“, weiß Meyer.
Optimistisch in die Lese
Für Boris Kranz ist klar, dass alles vorbereitet ist für einen hervorragenden neuen Jahrgang: „Die Trauben sind einer optimalen Verfassung, haben einen gleichmäßigen Reifezustand und sind somit sehr gut ausbalanciert in Säure und Frucht.“ Auch die Wetterverhältnisse der letzten Tage und Wochen kamen den Winzern laut Kranz entgegen. „Bislang haben wir das Wasser vom Himmel dankend angenommen und die Aussichten für die nächsten Wochen sind sehr stabil. Das stimmt uns positiv für die Lese“, so Kranz.
Sauvignon Blanc hat das Weingut Meyer bereits seit zwölf Jahren im Verkauf – der Anteil der aromatischen Rebsorte ist in den letzten Jahren jedoch stetig gewachsen. „Mengenmäßig liegt der Sauvignon Blanc in unserem Weingut auf Platz drei hinter Riesling und Grauburgunder. Auch von der Qualität der Sorte sind wir mehr als überzeugt und decken damit alle drei Qualitätsstufen – Gebietswein, Ortswein und Lagenwein – ab“, verrät Meyer. Auch Boris Kranz weiß um den Stellenwert des Sauvignon Blanc: „Die Pfalz ist das bedeutendste Anbaugebiet in Deutschland dafür, das zeigt auch die unterschiedliche Anbaustilistik. Das DLR wie auch die Winzer selbst zeigen sich sehr kreativ im An- Ausbau von Sauvignon Blanc.“