S. Hofschlaeger / Pixelio.de
Spitzenwein aus der Pfalz lässt sich schon lange nicht mehr allein auf Riesling reduzieren. Das zeigen Jahr für Jahr die Bewertungen in Weinführern wie Eichelmann oder Vinum, in denen die Pfälzer Winzer etwa für ihre Burgunder Bestnoten einfahren.
So schickt sich die Pfalz seit Jahren an, auch bei den Spätburgundern in die Weltspitze vorzustoßen. Dafür stehen Namen wie Friedrich Becker, Knipser, Kuhn oder Rings. Doch auch bei den roten Cuvées beweisen Pfälzer Winzer ein sehr gutes Händchen. Dabei können die populärsten Rebsorten bei uns wie Spätburgunder oder Dornfelder im Spiel sein, müssen aber nicht. Häufig sind auch Merlot oder Cabernet-Sorten mit von der Partie, die den Cuvées nicht nur eine satte Farbe, sondern auch eine robuste Tanninstruktur geben.
Wie so oft lohnt sich bei den Winzern in der Pfalz auch in Sachen Cuvée der Blick in die zweite Reihe. Abseits der ganz großen Namen lassen sich Entdeckungen machen, auch das Preis-Genuss-Verhältnis ist meist sehr schwer in Ordnung. Ein Beispiel dafür ist das Weingut Ellermann-Spiegel. Wie so einige Geheimtipps liegt der Betrieb etwas abseits der Weinstraße, bringt aber Jahr auf Jahr verlässlich sehr gute Qualität auf die Flasche. Ein Beispiel, über das wir vor einiger Zeit geschrieben haben, ist der Grauburgunder.
Die Balance der Cuvée stimmt einfach
Aber auch auf Rotweine versteht sich das Weingut. Heute haben wir die Cuvée Simsalabim im Glas, die zur Traditionslinie des Betriebs gehört. Tatsächlich hat Ellermann-Spiegel hier eine ganz wunderbare Komposition aus Cabernet Sauvignon, St. Laurent und Regent ins Glas gezaubert. Der Wein präsentiert sich sehr harmonisch, raue Tannine sucht man ebenso vergeblich wie überbordendes Marmeladenaroma. Unter dem Strich ergibt das eine sehr gute Balance aus Kraft, Frucht und Trinkspaß. Freunde sehr gerbstoffreicher Rotweine könnten sich vielleicht mehr erhoffen, für alle anderen (Rot-)Weintrinker ist der Simsalabim ein echter Geheimtipp, auch für die Weihnachtstage.