Traube mit langer Tradition
Riesling, für viele die beste weiße Rebsorte der Welt, wächst in der auf Pfalz auf mehr als 5500 Hektar (Stand: 2009; Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz). Das Gebiet zwischen dem Zellertal und der französischen Grenze ist damit nach der Mosel das größte Riesling-Anbaugebiet Deutschlands. Die „Königin der Rebsorten“ macht in der Pfalz knapp ein Viertel der bestockten Rebfläche aus und ist bei den Winzern die mit Abstand beliebteste Weißweintraube. Auf einen guten Teil der Weintrinker innerhalb und außerhalb der Pfalz dürfte das ohnehin zutreffen.
Der Riesling ist international das Aushängeschild des Pfälzer Weinbaus. Die längste Tradition aber hat er wohl im Rheingau und an der Mosel: In beiden Regionen belegen Dokumente aus dem 15. Jahrhundert, dass dort bereits Riesling angebaut wurde. In der Pfalz ist dies erst für Mitte des 16. Jahrhunderts verbrieft. Auch im benachbarten Elsass hat sein Anbau eine lange Tradition. Der Riesling stammt von einer Wildrebe ab, in die nach neuesten Erkenntnissen später Traminer und Heunisch eingekreuzt wurden. Seinen Ursprung hat er am Rhein. Weinkenner rühmen vor allem die Vielseitigkeit, Ausdrucksstärke und Komplexität der Weine. Keine andere Rebsorte könne „so feinduftige, filigrane trockene sowie geniale, ausdrucksstarke süße Weißweine in so vielen Anbaugebieten hervorbringen“, schreibt beispielsweise Stuart Pigott. Interessante Rieslinge finden sich in allen Qualitätsstufen, wobei zugegebenermaßen nicht nur die geschmackliche, sondern auch die qualitative (und die preisliche) Bandbreite groß ist. Die Rieslingrebe lieben Sonne – und die Hanglage. Beides gibt es reichlich in der Pfalz.
Junger Riesling duftet (und schmeckt) häufig nach Aprikose, Apfel und Zitrusfrüchten, seltener auch nach frisch gemähtem Gras. Bei älteren Rieslingen können auch Gewürzaromen dazukommen. Dabei spielt neben dem Klima auch der Boden eine wichtige Rolle, weshalb Riesling auch als Terroirwein bezeichnet wird. Was die Lagerfähigkeit angeht, so gibt es dazu verschiedene Meinungen: Oft hört man die Faustregel, dass ein Riesling nicht zur Schule gehen sollte, d.h. nicht länger als sechs Jahre liegen sollte. Gut ausgebaute Prädikatsweine können dagegen mit den Jahren gewinnen, wobei man es auch hier (wie mit allem) nicht übertreiben sollte.
One comment:
Als Französe kennte ich fast nur gut Riesling aus dem Elsass, und habe immer gedacht dass Deutsche Riesling nicht so besonders sind…aber ich wohne jetzt und seit 2 Jahren in Berlin, und habe meine Meinung ganz geändert!! Es gibt eine Menge deutschen Riesling-Weine, die unglaublci gut hergestellt werden. Und Pfälz ist auf jedenfall eine der beste Weinbaugebiet für Rielsing (aber nicht nur!) in Deutschland!
Julien