Königliche rote Diva
Auf 1583 Hektar wurde 2009 in der Pfalz Spätburgunder angebaut (Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz). Nach Dornfelder und Portugieser war der Spätburgunder 2009 damit rein flächenmäßig die Nummer drei bei den „Roten“ in der Pfalz. Die Traubensorte, die aus Burgund stammt und von Karl III. im 9. Jahrhundert nach Deutschland gebracht wurde, wird wahlweise als „Königin der Rotweine“ oder als launische Diva beschrieben. Beides hat wohl seine Berechtigung: Königlich, weil weltweit einige der größten Weine aus Spätburgunder-Trauben gekeltert werden, launisch, weil die Sorte im Weinberg besonderer Pflege und Aufmerksamkeit bedarf. Die Früchte sind dünnhäutig und reagieren außerdem sehr empfindlich auf Hitze und Kälte. Wegen der dünnen Schalen der Trauben fallen die Weine in der Regel nicht besonders tanninbetont aus. Aus Spätburgunder-Trauben werden eher feine und wie ich finde auch sehr elegante Weine gekeltert. Die typischen Aromen sind alle Arten von Waldbeeren, bei jungen Spätburgundern auch Kirsche.